2. Akquisitionen und Desinvestitionen
Akquisitionen und Desinvestitionen
Der Fresenius-Konzern hat Akquisitionen in Höhe von 260 Mio € im Jahr 2009 bzw. 3.853 Mio € im Jahr 2008 getätigt. Hiervon wurden im Jahr 2009 Kaufpreiszahlungen in Höhe von 236 Mio € in bar geleistet und Verpflichtungen in Höhe von 24 Mio € übernommen.
Fresenius Medical Care
Die Akquisitionsausgaben der Fresenius Medical Care im Jahr 2009 in Höhe von 138 Mio € entfielen im Wesentlichen auf den Erwerb von Dialysekliniken.
Die Akquisitionsausgaben der Fresenius Medical Care im Jahr 2008 in Höhe von 220 Mio € entfielen im Wesentlichen auf den Erwerb von Dialysekliniken und Lizenzvereinbarungen. Fresenius Medical Care hat im Juli 2008 Lizenz- und Vertriebsvereinbarungen für die Vermarktung und den Vertrieb von intravenös verabreichten Eisenpräparaten abgeschlossen. Für weitere Details zu diesen Lizenz- und Vertriebsvereinbarungen siehe unter Anmerkung 18, Firmenwerte und sonstige immaterielle Vermögenswerte.
Fresenius Kabi
Die Akquisitionsausgaben von Fresenius Kabi beliefen sich im Geschäftsjahr 2009 auf 32 Mio €. Größtes Einzelprojekt war der Erwerb eines Lactulose-Geschäftsbereichs in Italien.
Fresenius Kabi tätigte im Jahr 2008 Akquisitionen in Höhe von 3.612 Mio €, die im Wesentlichen auf den Erwerb von APP Pharmaceuticals, Inc. (APP), USA, und von Fresenius Kabi Oncology Ltd. (vormals: Dabur Pharma Ltd.), Indien, entfielen.
Akquisition von APP Pharmaceuticals, Inc.
Fresenius Kabi hat im Juli 2008 Verträge zum Erwerb von 100 % der Anteile an APP unterzeichnet. APP ist einer der führenden nordamerikanischen Hersteller von intravenös verabreichten generischen Arzneimitteln.
Fresenius Kabi schloss die Akquisition am 10. September 2008 ab. Die Akquisition von APP wurde gemäß der Erwerbsmethode bilanziert und zum 1. September 2008 erstmals konsolidiert. Die APP-Aktionäre erhielten 23,00 US$ je Aktie in bar, entsprechend einem Barkaufpreis für alle ausstehenden Aktien des Unternehmens einschließlich aller Wandlungs- und Optionsrechte von rund 3,7 Mrd US$. Zusätzlich erhielten die Aktionäre einen Besserungsschein (Contingent Value Rights – CVR). Ferner wurden bei Abschluss der Transaktion 0,9 Mrd US$ an Netto-Finanzverbindlichkeiten übernommen, die refinanziert wurden.
Die Akquisition wurde durch einen Mix aus Eigen- und Fremdkapital finanziert. Es wurde eine Pflichtumtauschanleihe emittiert, eine Kapitalerhöhung durchgeführt, eine Kreditvereinbarung abgeschlossen und eine Zwischenfinanzierung eingegangen. Letztere wurde mit den Erlösen aus der Begebung einer Anleihe im Januar 2009 zurückgeführt (siehe unter Anmerkung 22, Anleihen).
Die finale Kaufpreisaufteilung stellt sich wie folgt dar:
in Mio US$ | |
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Netto-Umlaufvermögen und sonstige Aktiva / Passiva | 227 |
Sachanlagevermögen | 109 |
Forschungs- und Entwicklungsprojekte | 366 |
Identifizierbare immaterielle Vermögenswerte | 542 |
Firmenwerte | 3.664 |
Gesamt | 4.908 |
Im Vergleich zur vorläufigen Kaufpreisaufteilung ergaben sich Änderungen im Sachanlagevermögen, bei den Firmenwerten sowie im Netto-Umlaufvermögen und den sonstigen Aktiva / Passiva vor allem aufgrund der finalen Umsetzung eines Plans zur Schließung einer Produktionsstätte und der Verlagerung der Produktion an andere Standorte.
Die nachfolgenden Finanzinformationen auf Pro-forma-Basis spiegeln das konsolidierte Ergebnis des Fresenius-Konzerns wider, wenn die Akquisition von APP bereits zum Jahresanfang 2008 erfolgt wäre. Das bereinigte Konzernergebnis enthält entsprechende Pro-forma-Anpassungen, im Wesentlichen für Zinsaufwendungen für Finanzverbindlichkeiten im Zusammenhang mit der Akquisition sowie für Ertragsteuern. Die Pro-forma-Finanzinformationen sind nicht notwendigerweise ein Indikator für die tatsächlichen Ergebnisse des operativen Geschäfts, wenn die Akquisition von APP in der entsprechenden Periode stattgefunden hätte.
2008 | ||
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in Mio € | wie berichtet | pro forma |
1 Bereinigt um Sondereinflüsse aus der APP-Akquisition (zu Details siehe Anmerkung 3, Sondereinflüsse) | ||
2 Unter Berücksichtigung von Verwässerungseffekten, die das Ergebnis je Aktie positiv beeinflussen | ||
Umsatzerlöse | 12.336 | 12.641 |
Bereinigtes Konzernergebnis 1 | 450 | 412 |
Konzernergebnis | 270 | 232 |
Ergebnis je Stammaktie in € | 1,71 | 1,46 |
Ergebnis je Stammaktie bei voller Verwässerung in € | 1,58 | 1,50 2 |
Ergebnis je Vorzugsaktie in € | 1,72 | 1,47 |
Ergebnis je Vorzugsaktie bei voller Verwässerung in € | 1,59 | 1,51 2 |
Akquisition von Fresenius Kabi Oncology Ltd. (vormals: Dabur Pharma Ltd.)
Im April 2008 hat Fresenius Kabi Vereinbarungen zum Erwerb von 73,3 % der Aktien des indischen Unternehmens Fresenius Kabi Oncology Ltd. (vormals: Dabur Pharma Ltd.) zu einem Preis von 76,50 Indischen Rupien je Aktie in bar (insgesamt: 139 Mio €) getroffen. Gemäß den Vorgaben des indischen Rechts hatte Fresenius Kabi ebenfalls angekündigt, bis zu 20 % der verbleibenden Aktien zu einem Preis von 76,50 Indischen Rupien je Aktie in bar im Rahmen eines öffentlichen Übernahmeangebots zu erwerben. Dieses öffentliche Übernahmeangebot wurde im 3. Quartal 2008 erfolgreich abgeschlossen, womit der Vollzug der Transaktion am 11. August 2008 erfolgen konnte. Fresenius Kabi verfügt über 90 % der Aktien. Der Gesamtbarkaufpreis für Fresenius Kabi Oncology Ltd. (vormals: Dabur Pharma Ltd.) betrug 177 Mio €.
Fresenius Helios
Fresenius Helios tätigte im Jahr 2009 Akquisitionen in Höhe von 79 Mio €, die im Wesentlichen auf den Erwerb von fünf Akutkliniken entfielen. Die Vereinbarungen zum Erwerb dieser Kliniken traf Fresenius Helios bereits im Dezember 2008 und schloss die Transaktionen im Februar 2009 ab.
Fresenius Vamed
Im Jahr 2009 tätigte Fresenius Vamed keine wesentlichen Akquisitionen.
Fresenius Vamed tätigte im Jahr 2008 Akquisitionen in Höhe von 35 Mio €, die im Wesentlichen den konzerninternen Erwerb der Krankenhausgruppe Mediterra, Tschechien, von Fresenius Helios und den Erwerb von HERMED Technische Beratungs GmbH, Deutschland, betrafen.
Konzern / Sonstiges
Im Jahr 2009 wurde im Segment Konzern / Sonstiges ein Teil der Meilensteinzahlungen im Zusammenhang mit dem im Jahr 2007 getätigten Erwerb weiterer Anteile an der Trion Pharma GmbH, Deutschland, in Höhe von 9 Mio € geleistet.
Im Segment Konzern / Sonstiges wurden im 1. Quartal 2008 weitere Anteile an der HELIOS Kliniken GmbH, Deutschland, zu einem Kaufpreis von 31 Mio € erworben.
Auswirkungen von Akquisitionen auf den Abschluss des Fresenius-Konzerns
Die Akquisitionen des Geschäftsjahres 2009 wurden gemäß der Erwerbsmethode bilanziert und infolgedessen ab dem Erwerbszeitpunkt konsolidiert. Sie sind jede für sich nicht wesentlich. Der Unterschiedsbetrag zwischen den Akquisitionskosten und dem Marktwert des Nettovermögens betrug 310 Mio € bzw. 3.659 Mio € im Jahr 2009 bzw. 2008.
Die Kaufpreisaufteilung wurde noch nicht für alle Akquisitionen abgeschlossen. Auf Basis der vorläufigen Kaufpreisaufteilung wurden 229 Mio € als Firmenwerte und 81 Mio € als sonstige immaterielle Vermögenswerte ausgewiesen. Von diesen Firmenwerten entfallen 125 Mio € auf die Akquisitionen von Fresenius Medical Care, 43 Mio € auf die von Fresenius Kabi und 61 Mio € auf die von Fresenius Helios.
Die im Geschäftsjahr 2009 durchgeführten bzw. erstmalig für ein volles Geschäftsjahr einbezogenen Akquisitionen leisteten zur Umsatz- und Ergebnisentwicklung den folgenden Beitrag:
2009 | ||
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in Mio € | wie berichtet |
vor Sonder- einflüssen |
Umsatz | 683 | 683 |
EBITDA | 161 | 161 |
EBIT | 125 | 125 |
Zinsergebnis | - 163 | - 163 |
Sonstiges Finanzergebnis | - 31 | 0 |
Konzernergebnis | - 53 | - 33 |
Die Akquisitionen haben die Bilanzsumme des Fresenius-Konzerns um 337 Mio € erhöht.
1. Grundlagen
Erläuterungen zur Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung