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Geschäftsverlauf

Mit dem Verlauf des Geschäftsjahres 2012 sind wir sehr zufrieden. Für einen finanzstarken Rückversicherer wie die Hannover Rück waren die Marktchancen für profitables Wachstum gut, sowohl in der Schaden- als auch der Personen-Rückversicherung. Trotz eines schwierigen Kapitalmarktumfelds konnten wir ein sehr gutes Kapitalanlageergebnis erzielen. Darüber hinaus profitierte das Jahresergebnis davon, dass die Belastungen aus Großschäden – anders als im Vorjahr – recht moderat ausfielen.

Unser Prämienvolumen für unser Gesamtgeschäft stieg im Berichtsjahr wiederum erfreulich. Die Bruttoprämie erhöhte sich um 13,9 % auf 13,8 Mrd. EUR (Vj.: 12,1 Mrd. EUR). Bei konstanten Währungskursen – insbesondere gegenüber dem US-Dollar – hätte der Anstieg 9,5 % betragen. Damit lag das Wachstum sogar über unserer im Jahresverlauf angehobenen Prognose von 7 % bis 8 %. Der Selbstbehalt reduzierte sich leicht auf 89,8 % (91,2 %). Die verdiente Nettoprämie stieg um 14,2 % auf 12,3 Mrd. EUR (10,8 Mrd. EUR). Bei unveränderten Währungskursen hätte das Wachstum 9,9 % betragen.

Bruttoprämie pro Geschäftsfeld

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Zufrieden sind wir mit unserer Geschäftsentwicklung in der Schaden-Rückversicherung. Die Nachfrage nach Rück­versiche­rungs­deckungen war im Berichts­jahr nach wie vor gut. Hierzu trugen die höhere Bedeutung von risikobasierten Modellen und die Anforderungen an die Kapital­ausstattungen der Erstversicherer bei. Angesichts der hohen Schadenbelastungen aus Naturkatastrophen des letzten Jahres fielen die Prämien­erhöhun­gen, insbesondere für das Sach-Katastrophengeschäft, erwartungsgemäß deutlich aus. Aber auch die Ergebnisse der Vertrags­erneuerung in unserem Heimatmarkt waren erfreulich. Im US-Sach­geschäft konnten überwiegend Ratenerhöhungen durchgesetzt werden; der Ratenabrieb im Haftpflichtgeschäft wurde gestoppt. Zufriedenstellend entwickelte sich unser Spezialgeschäft, wozu wir u.a. die Transport- und Luftfahrt­rück­ver­siche­rung sowie das Kredit- und Kautionsgeschäft zählen. Im Bereich der globalen Rückversicherung zeigte sich ein gemischtes Bild: Während in den entwickelten Märkten das Portefeuille überwiegend stabil blieb, zeigte sich in Asien weiteres deutliches Wachstum. Insgesamt stieg das Brutto­prämien­volumen in der Schaden-Rückversicherung mit 13,1 % (9,3 % bei konstanten Wechselkursen) auf 7,7 Mrd. EUR über unser prognostiziertes Ziel von 5 % bis 7 %.

Auch unser zweites Geschäftsfeld, die Personen-Rückversicherung, entwickelte sich im Berichtsjahr erwartungsgemäß gut. Es trägt mittlerweile mit 44,0 % zum gesamten Prämienvolumen bei. Sowohl die etablierten Versicherungsmärkte, wie die USA oder Großbritannien, als auch die Schwellenländer in Asien – hier vor allem die Volksrepublik China – boten gute Chancen für ein ertragreiches Wachstum. Wir haben unsere Reporting-Strukturen noch fokussierter auf unsere Wachstumsmärkte ausgerichtet und darüber hinaus weiterentwickelt. Wir unterteilen unser Geschäft nunmehr in Financial Solutions und Risk Solutions; letzteres wird weiter untergliedert in Mortality, Longevity und Morbidity.

Die Hannover Rück hatte im Geschäftsjahr mehrere Blocktransaktionen für Langlebigkeitsrisiken abgeschlossen, so zum Beispiel Pensionsverpflichtungen für ein britisches Industrieunternehmen mit einem Volumen von knapp einer Milliarde EUR. Unser Bruttoprämienvolumen für die gesamte Personen-Rückversicherung haben wir ausbauen können. Mit 14,9 % (9,8 % bei konstanten Wechselkursen) bzw. 6,1 Mrd. EUR haben wir unser Wachstumsziel von 5 % bis 7 % übertroffen.

Sehr zufrieden sind wir auch mit der Entwicklung unserer Kapitalanlagen. Der Bestand an selbstverwalteten Kapitalanlagen erhöhte sich auf 31,9 Mrd. EUR (31. Dezember 2011: 28,3 Mrd. EUR). Die ordentlichen Kapitalanlageerträge ohne Depotzinserträge lagen – trotz des weiterhin niedrigen Zinsniveaus – mit 1.088,4 Mio. EUR deutlich über dem Wert der Vergleichsperiode (966,2 Mio. EUR). Die sich hieraus ergebende Jahresrendite beläuft sich auf insgesamt 3,6 % (3,6 %).

Auch unser Ergebnis aus selbstverwalteten Kapitalanlagen insgesamt konnten wir gegenüber der Vergleichsperiode deutlich erhöhen: Es betrug zum 31. Dezember 2012 1,3 Mrd. EUR (1,0 Mrd. EUR). Zu dieser Entwicklung trugen neben erfreulich gestiegenen ordentlichen Erträgen auch realisierte Gewinne in Höhe von 227,5 Mio. EUR (179,6 Mio. EUR) bei. Diese stammen zu einem großen Teil aus drei Quellen: den strategischen Umschichtungen zur Stabilisierung der Quoten unseres Kreditportefeuilles, der Umsetzung unserer Corporate-Social-Responsibility-Strategie innerhalb unserer festverzinslichen Wertpapiere sowie aus unserem Immobilienportefeuille, in dem wir im dritten Quartal erhebliche Wertsteigerungen teilweise realisiert haben. Des Weiteren trugen unrealisierte Gewinne unserer erfolgswirksam zum Zeitwert bewerteten Bestände mit 89,3 Mio. EUR (-38,8 Mio. EUR) zum erfreulichen Ergebnis bei. Diese resultieren im Wesentlichen aus der erfreulichen Marktwertentwicklung der ModCo-Derivate sowie der Inflation Swaps.

Abschreibungen fielen in der Berichtsperiode wiederum nur in einem sehr geringen Maße an. Die Depotzinserträge stiegen von 338,5 Mio. EUR auf 355,5 Mio. EUR.

Dank der erfreulichen Entwicklung in der Schaden- und Personen-Rückversicherung sowie der Kapitalanlagen stieg das operative Ergebnis (EBIT) für den Hannover Rück-Konzern zum 31. Dezember 2012 um 67,2 % auf 1,4 Mrd. EUR (0,8 Mrd. EUR). Die Steigerung gegenüber dem Vorjahr ist auch getragen von einer deutlich niedrigeren Großschadenbelastung in Höhe von 477,8 Mio. EUR (980,7 Mio. EUR). Das Konzernergebnis verbesserte sich signifikant auf 858,3 Mio. EUR (606,0 Mio. EUR) und stellt ein neues Rekordergebnis für die Hannover Rück dar. Das Ergebnis je Aktie betrug 7,12 EUR (5,02 EUR).

Auch das Eigenkapital der Aktionäre der Hannover Rück AG entwickelte sich im Geschäftsjahr sehr positiv: Es stieg von 5,0 Mrd. EUR auf 6,1 Mrd. EUR an. Entsprechend positiv stellt sich der Buchwert je Aktie dar; er betrug 50,22 EUR (41,22 EUR). Die Eigenkapitalrendite erreichte 15,6 % (12,8 %). Das gesamte haftende Kapital, bestehend aus Eigenkapital, Anteilen anderer Gesellschafter und Hybridkapital, erhöhte sich deutlich auf 9,0 Mrd. EUR (7,3 Mrd. EUR).

Im November 2012 hat die Hannover Rück über ihre Tochtergesellschaft Hannover Finance (Luxembourg) S.A. eine nachrangige Schuldverschreibung in Höhe von 500 Mio. EUR platziert. Mit dieser Bond-Emission wurde das sehr attraktive Zinsniveau genutzt, um die Kapitalstruktur weiter zu optimieren. Zusammen mit dieser Neuemission hat die Hannover Rück vier Hybridanleihen im Kapitalmarkt ausstehen.

Angesichts der sehr guten Kapitalisierung und konstant guter Ergebnisse der Hannover Rück stufte die Ratingagentur A.M. Best im September 2012 unser Rating von „A“ (Excellent) auf „A+“ (Superior) hoch.

Ebenfalls im September wurde uns eine ganz besondere Wertschätzung zuteil. Die renommierte englische Versicherungszeitung „Insurance Day“ kürte die Hannover Rück zum „Rückversicherer des Jahres“ und würdigte damit die erfolgreiche Geschäftsentwicklung der Gesellschaft.

Im Berichtsjahr haben wir unsere beiden irischen Tochtergesellschaften, Hannover Reinsurance (Ireland) Ltd. und Hannover Life Reassurance (Ireland) Ltd. verschmolzen und in eine neue Rechtsform umgewandelt. In der neuen Gesellschaft Hannover Re (Ireland) Plc. sind alle Aktivitäten der Schaden- und Personen-Rückversicherung gebündelt. Ziel dieser Fusion war es insbesondere, die Kapitalbasis besser nutzen zu können und Geschäftsprozesse, wie beispielsweise die Finanzberichterstattung, zu verschlanken.

Ferner haben wir uns dazu entschlossen, unsere Tochtergesellschaft Hannover Life Re UK Ltd. mit Wirkung zum 1. Januar 2013 in eine Niederlassung umzuwandeln. Dieser Schritt erfolgte zur effizienteren Nutzung des unterliegenden Kapitals sowie um langfristig von Synergieeffekten zu profitieren.

Dem Beschluss des Vorstands, die Hannover Rückversicherung AG in eine europäische Aktiengesellschaft (Societas Europaea, SE) umzuwandeln, stimmte die ordentliche Hauptversammlung im Mai 2012 zu. Mit dieser Änderung soll der zunehmenden Internationalisierung der Geschäftstätigkeit der Hannover Rück sowie ihrer Belegschaft Rechnung getragen werden. Die dafür notwendigen Schritte verliefen im Berichtsjahr planmäßig. Die Umwandlung soll im ersten Quartal 2013 rechtskräftig werden.

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