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6.10 Pensionsrückstellungen und ähnliche Verpflichtungen

Pensionszusagen entsprechen der Versorgungsordnung in der jeweils gültigen Fassung. Die Versorgungsordnung 1968 sieht eine Alters- und Invalidenrente sowie eine Witwen- und Waisenversorgung vor. Der Rentenanspruch ist dienstzeitabhängig; Ansprüche aus der gesetzlichen Rentenversicherung werden angerechnet. Das Versorgungswerk wurde zum 31. Januar 1981 für Neueintritte geschlossen.

Zum 1. April 1993 (für leitende Angestellte zum 1. Juni 1993) trat die Versorgungsordnung 1993 in Kraft. Nach dieser Versorgungsordnung werden Altersrente, Invalidenrente und Hinterbliebenengeld gewährt. Diese Regelung basiert auf der jährlichen Ermittlung von Versorgungsteilbeträgen, die in Abhängigkeit des rentenfähigen Arbeitsverdienstes sowie des Unternehmensgewinns ermittelt werden. Das Versorgungswerk wurde zum 31. März 1999 für Neueintritte geschlossen.

Seit 1997 besteht die Möglichkeit, Pensionszusagen durch Gehaltsverzicht zu erlangen. Die in den Rückstellungen für Pensionsanwartschaften enthaltenen arbeitnehmerfinanzierten Zusagen werden durch einen Versicherungsvertrag mit der HDI Lebensversicherung AG, Köln, rückgedeckt.

Zum 1. Juli 2000 ist für den gesamten Konzern die Versorgungsordnung 2000 in Kraft getreten, nach der neuen Mitarbeitern, die zum Kreis der Begünstigten zählen, eine indirekte Zusage der HDI Unterstützungskasse gewährt wird. Dieses Versorgungswerk sieht Leistungen der Alters- und Invalidenrente sowie Hinterbliebenengeld vor.

Mit Wirkung vom 1. Dezember 2002 besteht für die Mitarbeiter des Konzerns die Möglichkeit, durch Mitgliedschaft in der HDI Pensionskasse AG zu unveränderten Bedingungen im Wege der Entgeltumwandlung eine zusätzliche Altersversorgung aufzubauen.

Neben diesen Versorgungsordnungen bestehen insbesondere für leitende Angestellte und Vorstandsmitglieder Einzelzusagen sowie Zusagen nach der Leistungsordnung des Bochumer Verbandes.

Die Pensionsrückstellungen werden gemäß IAS 19 „Employee Benefits“ nach der Projected-Unit-Credit-Methode gebildet. Es handelt sich dabei um leistungsorientierte Pensionspläne. Grundlage der Bewertung ist die geschätzte zukünftige Gehaltsentwicklung der Pensionsberechtigten. Die Diskontierung der Leistungsansprüche erfolgt unter Ansatz des Kapitalmarktzinses für Wertpapiere bester Bonität. Bei den Zusagen an inländische Mitarbeiter handelt es sich überwiegend um durch die Konzernunternehmen finanzierte Zusagen. Pensionsfonds bestehen nicht. Die passivierten Beträge werden unter den anderen Verbindlichkeiten ausgewiesen. Die Pensionsrückstellungen im In- und Ausland wurden nach einheitlichen Vorgaben in Abhängigkeit von den jeweiligen ökonomischen Gegebenheiten ermittelt.

Die Pensionsrückstellungen errechnen sich nach versicherungsmathematischen Grundsätzen und beruhen auf den vom Hannover Rück-Konzern gewährten Zusagen für Alters-, Invaliden- und Witwenrenten. Die Zusagen orientieren sich an der Dauer der Unternehmenszugehörigkeit und der Höhe des Gehalts.

Der Berechnung der Pensionsrückstellungen liegen die folgenden Annahmen zugrunde:

Bewertungsannahmen
in % 2012 2011
  Deutschland Australien Deutschland Australien
Abzinsungsfaktor 3,20 3,50 4,84 4,00
Erwartete langfristige Verzinsung des Planvermögens 7,00 7,00
Erwarteter Gehalts- und Karrieretrend 2,75 3,50 2,75 5,00
Anwartschaftsdynamik 2,06 3,00 2,00 3,00

Die Veränderung des Anwartschaftsbarwerts der Pensionsverpflichtungen sowie dessen Aufteilung in Pläne, die nicht über einen Fonds finanziert werden bzw. die ganz oder teilweise aus Fonds finanziert sind, stellen sich wie folgt dar:

Veränderung des Anwartschaftsbarwerts
in TEUR 2012 2011
Anwartschaftsbarwert am Anfang des Gj. 106.618 109.962
Laufender Dienstzeitaufwand des Gj. 2.875 3.341
Zinsaufwand 4.901 4.921
Versicherungsmathematische Gewinne (+)/Verluste (-) 33.738 -10.643
Währungsumrechnung 46 366
Gezahlte Pensionen -4.805 -2.309
Nachzuverrechnender Dienstzeitaufwand -2.257 1.062
Auswirkungen von Plankürzungen oder -abgeltungen -11 -82
Anwartschaftsbarwert zum 31.12. Gj. 141.105 106.618
Finanzierung der leistungsorientierten Verpflichtung
in TEUR 2012 2011
Anwartschaftsbarwert aus nicht fondsfinanzierten Plänen 124.134 91.730
Anwartschaftsbarwert aus ganz oder teilweise fondsfinanzierten Plänen (vor Abzug des Zeitwerts von Planvermögen) 16.971 14.888
Anwartschaftsbarwert zum 31.12. Gj. 141.105 106.618
Zeitwert des Planvermögens 14.979 11.525
Finanzierungsstatus
(Barwert der verdienten Pensionsansprüche abzüglich Fondsvermögen)
126.126 95.093

Der beizulegende Zeitwert des Planvermögens hat sich wie folgt entwickelt:

Veränderung des Planvermögens
in TEUR 2012 2011
Zeitwert zum 31.12. Vj. 11.525 10.464
Erwarteter Ertrag auf Planvermögen 902 777
Versicherungsmathematische Gewinne (+)/Verluste (-) -309 -1.253
Währungsumrechnung 29 283
Beiträge der Arbeitgeber 2.851 1.257
Gezahlte Pensionen -3 -3
Auswirkungen von Plankürzungen oder -abgeltungen -16
Zeitwert des Planvermögens zum 31.12. Gj. 14.979 11.525

Die erwartete langfristige Verzinsung des Planvermögens wurde aus den erwarteten langfristigen Renditen der einzelnen Vermögensklassen abgeleitet und anteilig gewichtet. Das Planvermögen enthält ausschließlich qualifizierende Versicherungsverträge im Sinne des IAS 19.

Die nachfolgende Tabelle leitet den Finanzierungsstatus, der sich aus der Differenz zwischen Anwartschaftsbarwert und Planvermögen errechnet, auf die zum Stichtag bilanzierte Pensionsrückstellung über.

Überleitung auf die Nettopensionsrückstellung
in TEUR 2012 2011
Anwartschaftsbarwert zum 31.12. Gj. 141.105 106.618
Zeitwert des Planvermögens zum 31.12. Gj. 14.979 11.525
Finanzierungsstatus 126.126 95.093
Noch nicht getilgte versicherungsmathematische Gewinne (+)/Verluste (-) -39.376 -6.650
Nachzuverrechnender Dienstzeitaufwand -432 -254
Auswirkungen der Obergrenze in IAS 19.58(b) 146 110
Nettopensionsrückstellung zum 31.12. Gj. 86.464 88.299

Die bilanzierte Pensionsrückstellung hat sich im Berichtsjahr wie folgt entwickelt:

Entwicklung der Pensionsrückstellung
in TEUR 2012 2011
Nettopensionsrückstellung zum 31.12. Vj. 88.299 81.657
Währungsumrechnung 49 83
Aufwand des Geschäftsjahres 5.817 9.217
Gezahlte Beiträge -2.899 -590
Gezahlte Pensionen -4.802 -2.306
Übrige 238
Nettopensionsrückstellung zum 31.12. Gj. 86.464 88.299

Die Nettopensionsaufwendungen für die Leistungszusagen setzen sich wie folgt zusammen:

Zusammensetzung der Nettopensionsaufwendungen
in TEUR 2012 2011
Laufender Dienstzeitaufwand des Gj. 2.875 3.341
Zinsaufwand 4.910 4.893
Erwarteter Ertrag auf Planvermögen 917 738
Berücksichtigte versicherungsmathematische Gewinne (+)/Verluste (–) -1.338 -1.695
Nachzuverrechnender Dienstzeitaufwand 2.428
Auswirkungen von Plankürzungen oder -abgeltungen -3
Auswirkungen der Obergrenze in IAS 19.58(b) -36 -26
Gesamt 5.817 9.217

Bei der Bestimmung der erfolgswirksam zu erfassenden versicherungsmathematischen Gewinne und Verluste wird das im IAS 19 „Employee Benefits“ optional vorgesehene Korridorverfahren angewandt.

Die Nettopensionsaufwendungen sind in der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung in Höhe von 3,9 Mio. EUR (6,9 Mio. EUR) unter den Aufwendungen für den Versicherungsbetrieb und in Höhe von 1,0 Mio. EUR (1,6 Mio. EUR) unter den sonstigen Aufwendungen sowie mit 0,9 Mio. EUR (0,8 Mio. EUR) in den sonstigen Kapitalanlageaufwendungen erfasst.

Zum Bilanzstichtag wurden wie im Vorjahr keine versicherungsmathematischen Erträge in den übrigen, nicht ergebniswirksamen Eigenkapitalanteilen erfasst.

Folgende Beträge wurden für das Berichtsjahr und die vorangegangenen Jahre im Rahmen der Bilanzierung der leistungsorientierten Pläne angesetzt:

Angesetzte Beträge
in TEUR 2012 2011 2010 2009 2008
Anwartschaftsbarwert 141.105 106.618 109.962 93.462 79.908
Zeitwert des Planvermögens 14.979 11.525 10.464 9.317 7.051
Überschuss (+)/
Fehlbetrag (-) des Plans
-126.126 -95.093 -99.498 -84.145 -72.857
Erfahrungsbedingte Anpassungen der Schulden des Plans -39.376 -6.650 -17.784 -6.647 -649

Im laufenden Geschäftsjahr erwartet die Hannover Rück aus den dargestellten Pensionsplänen wie im Vorjahr keine Beitragszahlungen.

Beitragsorientierte Pensionspläne

Neben den leistungsorientierten Pensionsplänen bestehen bei einigen Konzerngesellschaften beitragsorientierte Zusagen (sogenannte Defined Contribution Plans) in Abhängigkeit von der Dauer der Unternehmenszugehörigkeit sowie dem Einkommen oder der Höhe der Beitragsleistungen der Mitarbeiter. Der nach IAS 19 „Employee Benefits“ erfasste Geschäftsjahresaufwand für diese Zusagen beträgt 12,8 Mio. EUR (11,3 Mio. EUR), davon entfallen 1,1 Mio. EUR (0,8 Mio. EUR) auf Zusagen an Mitarbeiter in Schlüsselpositionen sowie 5,8 Mio. EUR (5,5 Mio. EUR) auf Beiträge zur gesetzlichen Rentenversicherung in Deutschland.

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