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Personen-Rückversicherung

Personen-Rückversicherung


(Zur Visualisierung der Kennzahlen gehen Sie bitte mit der Maus auf die jeweilige Zeile in der Tabelle.)

Kennzahlen zur Personen-Rückversicherung
in Mio. EUR 2013 +/ - Vorjahr 20121 2011 2010 2009
Gebuchte Bruttoprämie 6.145,4 +1,4% 6.057,9 5.270,1 5.090,1 4.529,3
Verdiente Nettoprämie 5.359,8 -1,2% 5.425,6 4.788,9 4.653,9 4.078,7
Kapitalanlageergebnis 611,5 -10,7% 685,1 512,6 508,2 520,1
Aufwendungen für Versicherungsfälle 4.305,7 +7,0% 4.023,5 3.328,6 3.135,8 2.743,0
Veränderung der Deckungsrückstellung 146,5 529,4 619,7 653,5 563,7
Aufwendungen für Provisionen 1.169,0 +6,5 % 1.098,0 985,8 1.022,8 926,2
Eigene Verwaltungskosten 156,7 +8,7% 144,1 130,6 118,7 98,3
Sonstige Erträge und Aufwendungen -42,9 +17,0 % -36,7 -19,2 53,0 107,1
Operatives Ergebnis (EBIT) 150,5 -46,1 % 279,0 217,6 284,4 374,7
Konzernergebnis 164,2 -26,2 % 222,5 182,3 219,6 298,1
Ergebnis je Aktie in EUR 1,36 -26,2 % 1,84 1,51 1,82 2,47
Selbstbehalt 87,7% 89,3% 91,0% 91,7% 90,7%
EBIT-Marge2 2,8% 5,1% 4,5% 6,1% 9,2%

Das Geschäftsfeld Personen-Rückversicherung macht inzwischen 44 % unseres gesamten Prämienvolumens aus. Unser breit diversifiziertes Portefeuille unterscheiden wir gemäß der 2012 neu implementierten Reporting-Struktur nach den Kategorien Financial Solutions und Risk Solutions.

Personen-Rückversicherung: Reporting-Struktur

Personen-Rückversicherung: Reporting-Struktur

Eine Übersicht zu unserer weltweiten Präsenz finden Sie hier.

Gesamtgeschäft

Die Marktbedingungen im Berichtsjahr waren für die weltweite Personen-Rückversicherung herausfordernd und so wuchs auch unser Prämienvolumen 2013 weniger dynamisch als in den Vorjahren. Die Bruttoprämie stieg um 1,4 % auf 6.145,4 Mio. EUR (6.057,9 Mio. EUR). Bereinigt um Währungskursschwankungen hätte der Zuwachs bei 5,1 % gelegen. Unsere Zielvorgabe eines Bruttoprämienwachstums von 5 % bis 7 % haben wir im Berichtsjahr damit erreicht. Der Selbstbehalt ging auf 87,7 % (89,3 %) zurück. Die verdiente Nettoprämie reduzierte sich leicht um 1,2 % auf 5.359,8 Mio. EUR (5.425,6 Mio. EUR). Währungskursbereinigt ist die Nettoprämie um 2,4 % gestiegen.

Das operative Ergebnis (EBIT) blieb angesichts unterschiedlicher Einflussfaktoren mit 150,5 Mio. EUR (279,0 Mio. EUR) hinter dem Wert des Vorjahres zurück, war jedoch immer noch solide. Ausschlaggebend für den Rückgang waren der Wegfall positiver Einmaleffekte im Jahr 2012 sowie Belastungen im australischen Invaliditätsgeschäft. Das Konzernergebnis erreichte 164,2 Mio. EUR (222,5 Mio. EUR); das Ergebnis je Aktie betrug 1,36 EUR (1,84 EUR).

Im Folgenden gehen wir detailliert auf die Entwicklungen in unseren Reporting-Kategorien im Berichtsjahr ein.

Financial Solutions

Der Bereich Financial Solutions umfasst jene Rückversicherungstransaktionen, die – neben der Abgabe von biometrischen Risiken – die finanzielle Lage unserer Zedenten optimieren können. Diese Form von Rückversicherungslösungen bietet ihnen eine alternative Möglichkeit der Kapitalbeschaffung sowie eine daraus resultierende Optimierung der Eigen- und Fremdkapitalsituation. Die Bruttoprämieneinnahmen für diesen Bereich beliefen sich im Berichtsjahr auf 1.554,3 Mio. EUR (1.536,6 Mio. EUR), was einem Anteil am gesamten Prämienvolumen von 25,3 % entspricht. Das Wachstum dieses Bereichs wurde 2013 maßgeblich von unserer US-amerikanischen Tochtergesellschaft generiert. Damit konnten wir in den USA durch Kapital- und Reserveentlastungen zur Optimierung der Bilanzstruktur unserer Kunden an die Entwicklung des erfolgreichen Vorjahres anschließen. Einen großen Einfluss auf diese Rückversicherungsform hatten regulatorische Anforderungen, die beispielsweise aus den geplanten Anforderungen aus Solvency II und zum Teil auch indirekt aus Basel III-Vorgaben resultierten. Inwieweit sich diese Effekte positiv oder negativ auf den Versicherungsbedarf auswirken werden, ist zu diesem frühen Zeitpunkt noch nicht absehbar und wird sich in der Zukunft zeigen, wenn unter anderem Solvency II verbindlich eingeführt wurde. Auch in den Emerging Markets, insbesondere in Asien, nahmen regulatorische Vorschriften zu. Obwohl der Wettbewerb aufgrund des Geschäftspotenzials in diesen Regionen weiter zunimmt, haben wir sowohl in der Volksrepublik China als auch in Hongkong einen Prämienzuwachs im zweistelligen Prozentbereich erzielt. Trotz eines herausfordernden Marktumfelds haben wir somit im Financial-Solutions-Geschäft unsere führende Position bestätigt.

Risk Solutions

Unsere Reporting-Kategorie Risk Solutions untergliedern wir in Mortality, Morbidity und Longevity.

Unter Mortality subsumieren wir sterblichkeitsexponiertes Geschäft. Für uns als Rückversicherer besteht das hauptsächliche Risiko darin, dass die reale Sterblichkeit in einem Portefeuille negativ von unseren Erwartungen abweicht. Das Mortality-Geschäft gehört traditionell zum Kerngeschäft der Personen-Rückversicherung. Dies spiegelt sich im 2013 erzielten Bruttoprämienvolumen von 2.833,5 Mio. EUR (2.824,6 Mio. EUR) wider. Es hat mit 46,1 % den größten Anteil an den gesamten Prämieneinnahmen. Im US-amerikanischen Risikolebensrückversicherungsgeschäft konnten wir unseren Marktanteil weiter auf mehr als 10 % steigern. Dies ist besonders erfreulich, da der Markt selbst – wie bereits 2012 – erneut geschrumpft ist. Ungeachtet dessen lag unser Augenmerk auf der weiteren Optimierung unseres Bestandsmanagements, welches wir auch in den Folgejahren fortsetzen werden.

In Europa waren die wirtschaftlichen Bedingungen im Rückversicherungsmarkt auch im Jahr 2013 herausfordernd und so zeigte sich der Markt für klassische Risikoprodukte weitgehend gesättigt, sodass das Wachstumspotenzial begrenzt ist. Im deutschen Markt gab es in diesem Zusammenhang Vorhaben von einigen Erstversicherungsunternehmen, traditionelle Produkte, wie die Risikolebensversicherung, zu modifizieren und die langfristigen Garantien bei Sparprodukten zu begrenzen, damit diese auch in Zukunft wettbewerbsfähig bleiben. Umso erfreulicher ist es, dass wir beispielsweise unsere führende Position in Italien im Kreditlebensversicherungsgeschäft halten konnten.

Die weltweiten gesellschaftlichen Entwicklungen und Trends haben zunehmend größeren Einfluss auf die Versicherungsbranche. So haben wir 2013 eine deutliche Steigerung bei den Lifestyle-Produkten gesehen. Dabei sind die klassischen Versicherungsprodukte oft mit Vergünstigungen für Sport- und Freizeitangebote verbunden. Hintergrund dafür ist, die Versicherten zu einer bewussteren und gesünderen Lebensweise zu motivieren und damit auch den Versicherungsverlauf positiv zu beeinflussen.

Das Morbidity-Risiko gilt gemeinhin als das Risiko der Verschlechterung des Gesundheitszustands einer Person durch Krankheit, Verletzung oder Gebrechlichkeit. Typische Produkte sind Erwerbsunfähigkeits-, Berufsunfähigkeits- und auch Pflegeversicherungen. In dieser Reporting-Kategorie erhöhte sich die Bruttoprämie auf 872,9 Mio. EUR (813,0 Mio. EUR). Dieser Zuwachs wurde überwiegend in Südamerika und Asien generiert.

Die wenig positiven Entwicklungen im Morbidity-Geschäft hängen mit den erhöhten Schadenerfahrungen und Reserveerhöhungen im australischen Invaliditätsgeschäft zusammen. Unter den negativen Auswirkungen leidet die gesamte (Rück-)Versicherungsbranche gleichermaßen. Im australischen Markt wurden intensive Anstrengungen unternommen, um dieser Entwicklung entgegenzuwirken und so die Ergebnissituation zu verbessern.

Dem US-amerikanischen Gesundheitsmarkt stehen durch die ab 2014 gültige Gesundheitsreform „Obamacare“ erhebliche Änderungen bevor. Die Reduzierung der Preissteigerung im medizinischen Bereich ist eines der Kernelemente der neuen Reform. Der Krankenversicherungsmarkt verfolgt ebenfalls Aktivitäten, diesem Effekt entgegenzuwirken, was neue Versicherungsmöglichkeiten eröffnet, die wir mit Rückversicherungslösungen möglichst breit gefächert abdecken. Darüber hinaus wurde in den USA das sogenannte Dual-Demonstration-Programm eingeführt. Die bisher unabhängig voneinander agierenden Programme „Medicare“, von der Regierung unterstützt, und „Medicaid“, das in bundesstaatlicher Hand ist, wurden zusammengeführt. Das Dual-Demonstration-Programm ist für diejenigen Versicherten bestimmt, die theoretisch für beide Programme berechtigt sind. Für Krankenversicherungsunternehmen, die an dem neuen Programm teilnehmen, führte dies zu einem neuen Geschäftspotenzial und in Folge auch auf der Rückversicherungsseite zu zusätzlichen Geschäftsmöglichkeiten. Ebenso zeigte die Region Mittlerer Osten die erwartete positive Entwicklung, was ein attraktives profitables Wachstum im Gruppengeschäft nach sich zog.


Zu der Reporting-Kategorie Longevity gehören Renten- und Pensionsversicherungen sowie sämtliche Rückversicherungslösungen, die mit dem Langlebigkeitsrisiko verbunden sind. Hier werden häufig substanzielle Portefeuilles übertragen, für die wir als Rückversicherer die in der Zukunft tatsächlich anfallenden Rentenzahlungen übernehmen. Das größte Risiko liegt in der Langlebigkeit der Versicherten in den Portefeuilles und den daraus resultierenden, potenziellen Fehleinschätzungen der Auszahlungsdauer der wiederkehrenden Rentenzahlungen. Im Berichtsjahr haben wir ein Bruttoprämienvolumen von 884,7 Mio. EUR (883,6 Mio. EUR) gezeichnet. Die weltweite demografische Entwicklung hat dazu geführt, dass der Anteil der älteren Mitmenschen in der Bevölkerung immer größer wird und somit die Exponierung gegenüber der Langlebigkeit und damit die Nachfrage nach solchen Produkten signifikant stieg. Diesen Trend haben wir im abgelaufenen Berichtsjahr bereits konkret in Form von erhöhten Anfragen zur Übernahme von Langlebigkeitsportefeuilles genutzt. Der größte Markt ist nach wie vor Großbritannien. Dort haben wir im zurückliegenden Berichtsjahr unter anderem Lebensversicherer bei der Risikoeinschätzung von Rentenversicherungspolicen unterstützt. Doch auch aus anderen europäischen Ländern haben wir erste konkrete Anfragen erhalten und Quotierungen abgegeben. Der wachsende Markt führt jedoch auch dazu, dass immer neue Anbieter in den Markt drängen, wodurch der Wettbewerb deutlich zugenommen hat. Als seit Jahrzehnten etablierter Geschäftspartner konnten wir trotz größerer Konkurrenz bestehende Verträge verlängern und außerhalb von Großbritannien erste Langlebigkeitsportefeuilles rückversichern.

Unabhängig von den Reporting-Kategorien sehen wir einen sich deutlich abzeichnenden Trend hin zu einem automatisierten Underwriting. Wir bieten unseren Kunden diesen zusätzlichen Service in Form von sogenannten Point-of-Sale-Systemen. Diese entlasten den Underwriter im Rahmen der Antragstellung und erhöhen gleichzeitig die Effizienz der Risikoprüfung. Des Weiteren hat – insbesondere durch das herausfordernd niedrige Zinsumfeld – das Run-Off-Geschäft im Jahr 2013 an Bedeutung zugenommen und ist bei den Erstversicherern ein zentrales Thema geworden. Die professionelle Abwicklung ablaufender Geschäftsblöcke steht dabei im Mittelpunkt der Aktivitäten.

Dieser Trend der zunehmenden Bedeutung von weitergehenden Serviceleistungen zusätzlich zum reinen Rückversicherungsschutz hat sich auch 2013 fortgesetzt. Insbesondere in den Ländern Osteuropas versuchen Erstversicherer neue Wachstumsbereiche, etwa für Berufsunfähigkeitsprodukte und private Krankenversicherungen, zu erschließen. Hierbei wird zunehmend mehr Service, auch von den Rückversicherern, erwartet. Wir konnten mit kundenorientierten Lösungen und innovativen Ansätzen hinsichtlich solcher Produktlösungen existierende Beziehungen festigen, aber auch neue Kunden überzeugen.

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