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6.10 Pensionsrückstellungen und ähnliche Verpflichtungen

6.10 Pensionsrückstellungen und ähnliche Verpflichtungen

Im Rahmen der Erstanwendung des überarbeiteten IAS 19 „Employee Benefits“ im Berichtsjahr wurden die Angaben zu Pensionsrückstellungen und ähnlichen Verpflichtungen insgesamt umgestellt und die Vorjahreswerte gemäß IAS 8 angepasst. Wir verweisen ergänzend auf unsere Ausführungen in Kapitel 3.1 „Änderung der Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden“ sowie in Kapitel 3.2 „Zusammenfassung wesentlicher Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden“.

Pensionszusagen entsprechen der Versorgungsordnung in der jeweils gültigen Fassung. Die Versorgungsordnung 1968 sieht eine Alters- und Invalidenrente sowie eine Witwen- und Waisenversorgung vor. Der Rentenanspruch ist dienstzeitabhängig; Ansprüche aus der gesetzlichen Rentenversicherung werden angerechnet. Das Versorgungswerk wurde zum 31. Januar 1981 für Neueintritte geschlossen.

Zum 1. April 1993 (für leitende Angestellte zum 1. Juni 1993) trat die Versorgungsordnung 1993 in Kraft. Nach dieser Versorgungsordnung werden Altersrente, Invalidenrente und Hinterbliebenengeld gewährt. Diese Regelung basiert auf der jährlichen Ermittlung von Versorgungsteilbeträgen, die in Abhängigkeit des rentenfähigen Arbeitsverdienstes sowie des Unternehmensgewinns ermittelt werden. Das Versorgungswerk wurde zum 31. März 1999 für Neueintritte geschlossen.

Seit 1997 besteht die Möglichkeit, Pensionszusagen durch Gehaltsverzicht zu erlangen. Die in den Rückstellungen für Pensionsanwartschaften enthaltenen arbeitnehmerfinanzierten Zusagen werden durch einen Versicherungsvertrag mit der HDI Lebensversicherung AG, Köln, rückgedeckt.

Zum 1. Juli 2000 ist für den gesamten Konzern die Versorgungsordnung 2000 in Kraft getreten, nach der neuen Mitarbeitern, die zum Kreis der Begünstigten zählen, eine indirekte Zusage der HDI Unterstützungskasse e.V. gewährt wird. Dieses Versorgungswerk sieht Leistungen der Alters- und Invalidenrente sowie Hinterbliebenengeld vor.

Mit Wirkung vom 1. Dezember 2002 besteht für die Mitarbeiter des Konzerns die Möglichkeit, durch Mitgliedschaft in der HDI Pensionskasse AG zu unveränderten Bedingungen im Wege der Entgeltumwandlung eine zusätzliche Altersversorgung aufzubauen.

Neben diesen Versorgungsordnungen bestehen insbesondere für leitende Angestellte und Vorstandsmitglieder Einzelzusagen sowie Zusagen nach der Leistungsordnung des Bochumer Verbandes.

Bei den Zusagen an inländische Mitarbeiter handelt es sich überwiegend um durch die Konzernunternehmen finanzierte Zusagen. Pensionsfonds bestehen nicht. Die Pensionsrückstellungen im In- und Ausland wurden nach einheitlichen Vorgaben in Abhängigkeit von den jeweiligen ökonomischen Gegebenheiten ermittelt.

Die Pensionsrückstellungen errechnen sich nach versicherungsmathematischen Grundsätzen und beruhen auf den vom Hannover Rück-Konzern gewährten Zusagen für Alters-, Invaliden- und Witwenrenten. Die Zusagen orientieren sich an der Dauer der Unternehmenszugehörigkeit und der Höhe des Gehalts.

Die leistungsorientierten Pläne setzen die Hannover Rück den folgenden versicherungsmathematischen Risiken aus:

  • Langlebigkeit
  • Währungsrisiko
  • Zinsrisiko
  • Invalidisierung
  • Rententrend
  • Gehaltstrend

Langlebigkeit beinhaltet das Risiko, dass die in den Rechnungsgrundlagen enthaltene Sterbewahrscheinlichkeit nicht der tatsächlichen Sterblichkeit entspricht und über einen im Vergleich zu den Annahmen längeren Zeitraum Rentenzahlungen erbracht und finanziert werden müssen.

Invalidisierung beinhaltet das Risiko, dass die angenommene Anzahl der Verrentungen wegen Invalidität aus dem Teilbestand der Anwärter nicht dem tatsächlichen Verlauf entspricht und aufgrund dessen erhöhte Leistungsverpflichtungen zu erbringen sind.

Der Rententrend beinhaltet das Risiko, dass die in den Trendannahmen berücksichtigte Entwicklung des Verbraucherpreisindex zu gering angenommen worden ist und es zu erhöhten Leistungsverpflichtungen aufgrund des gesetzlichen Rentenanpassungsgebotes kommt.

Der Gehaltstrend beinhaltet das Risiko, dass die in den Trendannahmen gleichlaufend berücksichtigten Steigerungen der pensionsfähigen Gehälter die tatsächlichen Entwicklungen nicht auskömmlich abbilden. Darüber hinaus besteht bei Plänen, bei denen für die Leistungsermittlung die maßgeblichen Einkommensteile unterhalb und oberhalb der Beitragsbemessungsgrenze in der gesetzlichen Rentenversicherung unterschiedlich gewichtet werden, das Risiko einer in Zukunft abweichenden Entwicklung von Gehalt und Beitragsbemessungsgrenze.

Der Berechnung der Pensionsrückstellungen liegen die folgenden Annahmen zugrunde:

Bewertungsannahmen
in %20132012
DeutschlandAustralienDeutschlandAustralien
Abzinsungsfaktor3,633,943,203,50
Erwarteter Gehalts- und Karrieretrend2,753,502,753,50
Anwartschaftsdynamik2,063,002,063,00

Die Veränderung der Nettoschuld für die verschiedenen leistungsorientierten Pensionspläne des Konzerns stellen sich wie folgt dar:

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Veränderung der Nettoschuld aus leistungsorientierten Versorgungsplänen
in TEUR201320122013201220132012
Leistungsorientierte VerpflichtungBeizulegender Zeitwert des Planvermögens Vermögenswertanpassung
Stand 1.1. des Geschäftsjahres141.105106.61814.97911.52530135
Im Jahresergebnis erfasste Veränderungen 
Laufender Dienstzeitaufwand3.3372.875
Nachzuverrechnender Dienstzeitaufwand und Plankürzungen-2.250
Gewinne aus Abgeltungen-11
Nettozinskomponente4.4174.90854547525
7.7545.52254547525
Erfasst in den kumulierten übrigen, nicht ergebniswirksamen Eigenkapitalkomponenten      
Versicherungsmathematische Gewinne (-) und Verluste (+) aus Änderung der biometrischen Annahmen-352
Versicherungsmathematische Gewinne (-) und Verluste (+) aus Änderung der finanziellen Annahmen-11.70531.683
Versicherungsmathematische Gewinne (-) und Verluste (+) aus erfahrungs -bedingten Anpassungen-8851.870
Erträge aus Planvermögen (ohne Zinserträge)207128
Veränderungen aus Vermögens
-wertanpassung
43-110
Wechselkursänderungen-2.70141-2.652-29
-15.64333.594-2.4459943-110
Sonstige Veränderungen      
Beiträge der Arbeitgeber4392.899
Beiträge bzw. Gehaltsumwandlungen der Arbeitnehmer175
Gezahlte Versorgungsleistungen-3.608-4.804-3-3
Zu- und Abgänge-6-5
Auswirkungen von Planabgeltungen-16
-3.614-4.6294312.880
Stand 31.12. des Geschäftsjahres129.602141.10513.51014.9797530
Veränderung der Nettoschuld aus leistungsorientierten Versorgungsplänen
in TEUR201320122013201220132012
Leistungsorientierte VerpflichtungBeizulegender Zeitwert des Planvermögens Vermögenswertanpassung
Stand 1.1. des Geschäftsjahres141.105106.61814.97911.52530135
Im Jahresergebnis erfasste Veränderungen 
Laufender Dienstzeitaufwand3.3372.875
Nachzuverrechnender Dienstzeitaufwand und Plankürzungen-2.250
Gewinne aus Abgeltungen-11
Nettozinskomponente4.4174.90854547525
7.7545.52254547525
Erfasst in den kumulierten übrigen, nicht ergebniswirksamen Eigenkapitalkomponenten      
Versicherungsmathematische Gewinne (-) und Verluste (+) aus Änderung der biometrischen Annahmen-352
Versicherungsmathematische Gewinne (-) und Verluste (+) aus Änderung der finanziellen Annahmen-11.70531.683
Versicherungsmathematische Gewinne (-) und Verluste (+) aus erfahrungs -bedingten Anpassungen-8851.870
Erträge aus Planvermögen (ohne Zinserträge)207128
Veränderungen aus Vermögens
-wertanpassung
43-110
Wechselkursänderungen-2.70141-2.652-29
-15.64333.594-2.4459943-110
Sonstige Veränderungen      
Beiträge der Arbeitgeber4392.899
Beiträge bzw. Gehaltsumwandlungen der Arbeitnehmer175
Gezahlte Versorgungsleistungen-3.608-4.804-3-3
Zu- und Abgänge-6-5
Auswirkungen von Planabgeltungen-16
-3.614-4.6294312.880
Stand 31.12. des Geschäftsjahres129.602141.10513.51014.9797530

Die erwartete langfristige Verzinsung des Planvermögens wurde aus den erwarteten langfristigen Renditen der einzelnen Vermögensklassen abgeleitet und anteilig gewichtet. Das Planvermögen enthält ausschließlich qualifizierende Versicherungsverträge im Sinne des IAS 19.

Die Überleitung von den Anwartschaftsbarwerten zu den ausgewiesenen Pensionsrückstellungen setzt sich wie folgt zusammen:

Pensionsrückstellungen
in TEUR20132012
Anwartschaftsbarwert zum 31.12.129.602141.105
Zeitwert des Planvermögens zum 31.12.13.51014.979
Vermögenswertanpassung zum 31.12.7530
Bilanzierte Versorgungszusagen zum 31.12.116.167126.156
davon: Aktivierte Vermögenswerte245-
Pensionsrückstellungen116.412126.156

Im laufenden Geschäftsjahr erwartet die Hannover Rück aus den dargestellten Pensionsplänen Beitragszahlungen i. H. v. 1,9 Mio. EUR. Die gewichtete durchschnittliche Laufzeit der leistungsorientierten Verpflichtung beläuft sich auf 15,9 Jahre.

Sensitivitätsanalyse

Ein Anstieg beziehungsweise Rückgang der wesentlichen versicherungsmathematischen Annahmen hätte auf den Barwert der leistungsorientierten Verpflichtung zum Bilanzstichtag folgende Auswirkung:

Effekt auf die leistungsorientierte Verpflichtung
in TEURParameter-
anstieg
Parameter-
rückgang
Abzinsungsfaktor(+/-0,5%)-9.00210.207
Gehaltssteigerungsrate(+/-0,25%)457-450
Rentenanpassungsfaktor(+/-0,25%)3.442-3.292

Daneben ist eine Änderung hinsichtlich der zugrunde gelegten Sterberaten beziehungsweise Lebensdauern möglich. Zur Ermittlung des Langlebigkeitsrisiko wurden die zugrunde gelegten Sterbetafeln durch eine Absenkung der Sterblichkeiten um 10 % angepasst. Diese Verlängerung der Lebensdauern hätte zum Ende des Geschäftsjahres zu einer um 3,5 Mio. EUR höheren Pensionsverpflichtung geführt.

Beitragsorientierte Pensionspläne

Neben den leistungsorientierten Pensionsplänen bestehen bei einigen Konzerngesellschaften beitragsorientierte Zusagen (sogenannte Defined Contribution Plans) in Abhängigkeit von der Dauer der Unternehmenszugehörigkeit sowie dem Einkommen oder der Höhe der Beitragsleistungen der Mitarbeiter. Der nach IAS 19 „Employee Benefits“ erfasste Geschäftsjahresaufwand für diese Zusagen beträgt 13,5 Mio. EUR (12,8 Mio. EUR), davon entfallen 1,1 Mio. EUR (1,1 Mio. EUR) auf Zusagen an Mitarbeiter in Schlüsselpositionen sowie 6,0 Mio. EUR (5,8 Mio. EUR) auf Beiträge zur gesetzlichen Rentenversicherung in Deutschland.

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