Das angespannte wirtschaftliche Umfeld und die zum Teil immer noch begleitenden wirtschaftspolitischen Maßnahmen bildeten auch 2014 den Rahmen für die internationale Versicherungswirtschaft: Angesichts der andauernden Niedrigzinsphase kommt der Werterhaltung der Kapitalanlagen sowie der Stabilität der Rendite eine besonders hohe Bedeutung zu.

Die Zinssituation schlug sich weiterhin auf die technische Preisfindung der Prämien im Erst- und Rückversicherungsmarkt nieder. Um weiter sinkende Investmenterträge ausgleichen zu können, war deshalb auch 2014 Disziplin das Gebot der Stunde.

Auf der Suche nach renditestärkeren Anlagen hat der Markt für Katastrophenanleihen (ILS) erneut sehr viel (Rück-)Versicherungskapazität angezogen: Hier traf zusätzliches alternatives Kapital auf eine unveränderte Nachfrage. So wurde der Druck auf die Preise und Bedingungen, insbesondere im Naturkatastrophengeschäft, weiter erhöht.

Darüber hinaus hat die nunmehr für 2016 geplante Einführung der Solvency-II-Richtlinie die (Rück-)Versicherungsunternehmen im Berichtsjahr stark beschäftigt. Insbesondere die Vorbereitungen auf die neuen Anforderungen stellten dabei die Unternehmen vor große Herausforderungen: So wurde 2014 unter den Bedingungen von Solvency II ein Stresstest von der europäischen Aufsichtsbehörde EIOPA (European Insurance and Occupational Pensions Authority) – u. a. unterstützt durch die BaFin (Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht) – als eine Art Generalprobe für Versicherungsunternehmen durchgeführt. Unter den Teilnehmern waren sowohl deutsche Schaden- und Unfall-Versicherer als auch Kranken- und Personen-Versicherungsgesellschaften. Bei dem Test ist deutlich geworden, dass insbesondere die Rückversicherungswirtschaft alle Anforderungen im erforderlichen Maße, teilweise auch deutlich darüber hinaus, erfüllt.

Die Ankündigung der Reform des Rentengesetzes durch den britischen Schatzkanzler im März des Berichtsjahres hat den dortigen Pensionsmarkt in Bewegung gebracht. Für die Langlebigkeits-( Rück-)Versicherungsindustrie bedeutet dies, dass die gegenwärtigen, bewährten Versicherungslösungen überarbeitet und an die geänderten Bedingungen und Bedürfnisse angepasst werden müssen.

Generell hat aber das Langlebigkeitsgeschäft im europäischen Raum, u. a. in Frankreich, Spanien und Skandinavien, eine erfreulich positive Entwicklung gezeigt. Die gestiegene Nachfrage nach Rückversicherungsschutz in diesem Bereich hat unsere Erwartungen bestätigt, dass der Versicherungsmarkt für Langlebigkeitsrisiken bedingt durch den demografischen Wandel auch außerhalb von Großbritannien vielversprechendes Geschäftspotenzial bietet.

2014 waren relativ geringe versicherte Schäden aus Wetterextremen zu verkraften. Dabei war im Februar ein Wintersturm in Japan für die (Rück-)Versicherungsbranche die teuerste Naturkatastrophe, gemessen an den gesamtwirtschaftlichen Schäden. In Europa verursachte Sturm „Ela“ den größten Schaden. Er war an Pfingsten über Frankreich, Belgien und Westdeutschland hinweggezogen.

 

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