Kennzahlen zur Schaden-Rückversicherung
in Mio. EUR 2014 +/-
Vorjahr
2013 20121 2011 2010
Gebuchte Bruttoprämie 7.903,4 +1,1 % 7.817,9 7.717,5 6.825,5 6.339,3
Verdiente Nettoprämie 7.011,3 +2,1 % 6.866,3 6.854,0 5.960,8 5.393,9
Versicherungs­technisches Ergebnis 351,5 +4,8 % 335,5 272,2 -268,7 82,4
Kapitalanlageergebnis 843,6 +8,0 % 781,2 944,5 845,4 721,2
Operatives Ergebnis (EBIT) 1.190,8 +12,2 % 1.061,0 1.091,4 599,3 879,6
Konzernergebnis 829,1 +2,7 % 807,7 685,6 455,6 581,0
Ergebnis je Aktie in EUR 6,88 +2,7 % 6,70 5,68 3,78 4,82
EBIT-Marge2 17,0 % 15,5 % 15,9 % 10,1 % 16,3 %
Selbstbehalt 90,6 % 89,9 % 90,2 % 91,3 % 88,9 %
Kombinierte Schaden-/Kostenquote3 94,7 % 94,9 % 95,8 % 104,3 % 98,2 %

Bruttoprämie nach Regionen 2014

Die Schaden-Rückversicherung ist mit 55 % unseres Prämienvolumens das größte Geschäftsfeld der Hannover Rück. Zum 1. September 2014 haben wir aufgrund eines Wechsels im Vorstand die Zuständigkeiten in der Schaden-Rückversicherung neu geordnet, sodass sich unsere Ressorts „Zielmärkte“, „Spezialgeschäft weltweit“ und „Globale Rückversicherung“ in der Zusammensetzung der Märkte bzw. Regionen im Vergleich zum Vorjahr teilweise unterscheiden.

 

 

 

In vielen Märkten der Schaden-Rückversicherung nahm im Berichtsjahr der Wettbewerb noch einmal zu. Ausschlaggebend hierfür war das erneute Ausbleiben marktverändernder Großschäden wie auch der Umstand, dass die Zedenten aufgrund ihrer guten Kapitalisierung mehr Risiken im Selbstbehalt hielten. Zudem führten die zusätzlichen Kapazitäten aus dem Markt für Katastrophenanleihen (ILS) sowie alternative Kapazitäten, insbesondere im US-Naturkatastrophengeschäft, zu einem deutlichen Preisabrieb.

Die Hannover Rück begegnet dem wettbewerbsintensiven Umfeld mit einer ertragsorientierten Zeichnungspolitik und ist damit gut auf die herausfordernden Marktbedingungen eingestellt. In Regionen und Sparten, in denen die Preise unseren Profitabilitätsansprüchen nicht genügten, haben wir unsere Anteile konsequent reduziert. Dort, wo die Margen risikoangemessen waren, haben wir unser Geschäft ausgeweitet. Diese Strategie des aktiven Zyklusmanagements ermöglicht es uns – trotz weicher Marktbedingungen – die hohe Ratenqualität unseres Portefeuilles zu erhalten. Insgesamt konnte die Hannover Rück erneut von ihren beständigen Kundenbeziehungen sowie ihrer Position als eine der führenden und finanzkräftigsten Rückversicherungsgruppen weltweit profitieren.

Mit den Ergebnissen der einzelnen Vertragserneuerungsrunden im Berichtsjahr sind wir überwiegend zufrieden. Die volumenstärkste war dabei die zum 1. Januar 2014; zu diesem Termin wurden knapp zwei Drittel unserer Verträge in der traditionellen Rückversicherung neu verhandelt. Aufgrund unserer Zeichnungsdisziplin ließen sich im Wesentlichen auskömmliche Margen erzielen. Ratensteigerungen waren vor allem in schadenbelasteten Programmen zu verzeichnen: Dies galt im Besonderen für Katastrophendeckungen in Deutschland und Kanada als auch für das Transportgeschäft, wo es 2012 und 2013 signifikante Schadenbelastungen gegeben hatte. Chancen für weiteres Wachstum haben wir in den Märkten Asiens, Lateinamerikas sowie Zentral- und Osteuropas wahrgenommen. Demgegenüber waren angesichts sehr guter versicherungstechnischer Ergebnisse aus dem Vorjahr Ratenreduzierungen für das Sach-Katastrophengeschäft in den USA sowie in der Luftfahrtsparte zu akzeptieren. Obwohl die Schaden-Rückversicherung insgesamt von weichen Marktbedingungen und einem Ratenabrieb gekennzeichnet war, so konnten wir in der zweiten Jahreshälfte doch auch positive Signale beobachten.

Insgesamt stieg das BruttoPrämienvolumen für unser Geschäftsfeld Schaden-Rückversicherung im Berichtsjahr – nicht zuletzt dank neuer Geschäftsopportunitäten – leicht um 1,1 % auf 7,9 Mrd. EUR (Vorjahr: 7,8 Mrd. EUR); bei konstanten Währungskursen hätte das Wachstum 1,2 % betragen. Erwartet hatten wir ein weitgehend stabiles währungskursbereinigtes Prämienvolumen. Der Selbstbehalt stieg auf 90,6 % (89,9 %). Die verdiente Nettoprämie erhöhte sich um 2,1 % auf 7,0 Mrd. EUR (6,9 Mrd. EUR); auch bei konstanten Währungskursen ergab sich ein Wachstum von 2,1 %.

Wie schon im Vorjahr blieben für uns die Belastungen aus Großschäden 2014 moderat. Sehr schadenintensiv jedoch verlief das Berichtsjahr für die Luftfahrtsparte. Bei mehreren Abstürzen von Passagierflugzeugen kamen hunderte Menschen zu Tode. Darüber hinaus wurden mehrere Flugzeuge am Flughafen Tripolis zerstört.

Schaden-Rückversicherung: Entwicklung der Großschäden

Auch wenn die Hurrikansaison in Nordamerika und der Karibik wiederum sehr unauffällig war, so gab es im Berichtsjahr dennoch einige Naturkatastrophenereignisse. In Westeuropa brachte vor allem Sturm „Ela“ schwere Schäden mit sich. Für die Hannover Rück betrug die Nettobelastung hieraus 49,1 Mio. EUR. Diese und weitere Großschäden (siehe auch Seite 88) führten für uns zu einer Nettoschadenbelastung von 425,7 Mio. EUR (577,6 Mio. EUR), die deutlich unterhalb unseres Erwartungswerts von 670 Mio. EUR lag.

Die gute kombinierte Schaden- / Kostenquote des Vorjahres von 94,9 % konnten wir im Berichtsjahr mit 94,7 % noch einmal verbessern. Sie unterschreitet auch dieses Jahr deutlich den Zielwert von 96 %. Das versicherungstechnische Ergebnis inkl. Verwaltungskosten verbesserte sich noch einmal leicht auf 351,5 Mio. EUR (335,5 Mio. EUR).

Das Kapitalanlageergebnis im Geschäftsfeld Schaden-Rückversicherung stieg im Berichtsjahr sehr erfreulich um 8,0 % auf 843,6 Mio. EUR (781,2 Mio. EUR). Das operative Ergebnis (EBIT) zeigte mit einem Zuwachs von 12,2 % auf 1.190,8 Mio. EUR, dass die Profitabilität trotz des wettbewerbsintensiven Umfelds unverändert hoch gehalten werden konnte. Das Konzernergebnis für das Geschäftsfeld Schaden-Rückversicherung, das im Vorjahr aufgrund eines Steuereffekts positiv beeinflusst war, konnte mit 829,1 Mio. EUR (807,7 Mio. EUR) erneut übertroffen werden; dies ist der höchste jemals erreichte Wert. Das Ergebnis je Aktie für dieses Geschäftsfeld betrug 6,88 EUR (6,70 EUR).

Auf den folgenden Seiten berichten wir detailliert über die Entwicklungen der einzelnen Märkte und Sparten unserer Schaden-Rückversicherung, die wir entsprechend nach den drei eingangs genannten Vorstandsressorts gliedern.

Schaden-Rückversicherung: Wesentliche Kennzahlen der einzelnen Märkte und Sparten 2014
Bruttoprämie
2014 in Mio. EUR
Veränderung
Bruttoprämie
in Vergleich
zum Vorjahr
Bruttoprämie
2013
in Mio. EUR
EBIT
in Mio. EUR
Kombinierte
Schaden-/
Kostenquote
Maximal
tolerierbare
kombinierte
Schaden-/
Kostenquote (MtCR)
Zielmärkte2.619,4-0,6 %2.634,2507,692,5 %95,9 %
Nordamerika1.213,43,1 %1.177,3258,291,8 %95,1 %
Kontinentaleuropa1.406,1-3,5 %1.456,9249,493,1 %96,5 %
Spezialgeschäft weltweit2.575,6-5,2 %2.716,8169,4100,2 %95,9 %
Transport280,6-4,1 %292,785,767,2 %94,2 %
Luftfahrt364,0-9,4 %401,7-2,4112,1 %97,3 %
Kredit, Kaution und politische Risiken531,4-10,3 %592,587,292,2 %96,0 %
Großbritannien, Irland, Londoner Markt und Direktgeschäft442,0-21,2 %561,2-12,8110,3 %95,5 %
Fakultative Rückversicherung957,610,2 %868,711,8103,9 %95,8 %
Globale Rückversicherung2.708,49,8 %2.466,9513,891,6 %95,9 %
Weltweite Vertragsrückversicherung1.480,70,2 %1.477,6225,698,5 %98,1 %
Naturkatastrophengeschäft310,0-16,6 %371,5185,639,3 %75,5 %
Strukturierte Rückversicherung und Insurance-Linked Securities917,748,6 %617,8102,694,1 %99,4 %

Zielmärkte

Schaden-Rückversicherung:
Bruttoprämie der Zielmärkte

Zu den Zielmärkten zählen wir Nordamerika und Kontinentaleuropa. Das Prämienvolumen blieb mit 2.619,4 Mio. EUR (2.634,2 Mio. EUR) nahezu stabil. Damit liegen wir im Rahmen unserer Planungen. Die kombinierte Schaden- / Kostenquote verbesserte sich auf 92,5 % (100,4 %). Dadurch stieg das operative Ergebnis (EBIT) sehr deutlich auf 507,6 Mio. EUR (277,2 Mio. EUR).

Nordamerika

Der nordamerikanische (Rück-)Versicherungsmarkt ist sowohl weltweit als auch für die Hannover Rück der größte Einzelmarkt. Gezeichnet wird unser Geschäft über Makler.

Nachdem die US-Wirtschaft im ersten Halbjahr 2014 eine Verschnaufpause eingelegt hatte, erhöhte sich das Wirtschaftswachstum im Verlauf des Berichtsjahres, sodass auch das Prämienvolumen im Originalmarkt anstieg. Da signifikante Naturkatastrophenschäden in den USA erneut ausblieben, war die kombinierte Schaden- / Kostenquote für den Rückversicherungsmarkt abermals besser als die des Erstversicherungsmarkts.

Die seit 2011 vorherrschenden Ratenerhöhungen im Originalmarkt schwächten sich im Laufe des Berichtsjahres deutlich ab. In den meisten Sparten waren aber noch Zuwächse von 1 % bis 2 % zu verzeichnen. In einigen Sparten der Sachversicherung kehrte sich die Entwicklung ins Negative. Dies betraf insbesondere große Programme; bei mittleren und kleineren Programmen stellte sich die Situation relativ stabil dar. Das Haftpflichtgeschäft war im Originalmarkt zwar weiterhin von Ratenerhöhungen geprägt, allerdings mit abnehmender Tendenz. Die Konditionen blieben hier überwiegend stabil.

In Kanada waren angesichts der Flutschäden des Jahres 2013 vereinzelt Ratenerhöhungen zu sehen, insgesamt jedoch waren die Raten hier stabil bis leicht fallend.

Von einem deutlich wettbewerbsintensiven Umfeld war im Berichtsjahr der US-amerikanische Sachrückversicherungsmarkt gekennzeichnet. Ausbleibende marktverändernde Großschäden und geringere Rückversicherungsabgaben seitens der Erstversicherer führten zu weiteren Ratenreduzierungen, teilweise im zweistelligen Prozentbereich. Lediglich für schadenbelastete Programme ergaben sich leicht positive Preisanpassungen. Zudem war eine Aufweichung der Konditionen zu beobachten, beispielsweise durch erhöhte Stundenklauseln oder verschlechterte Wiederauffüllungsbedingungen.

Die Raten im US-Katastrophen-XL-Markt gerieten angesichts des zufließenden Kapitals aus den alternativen Märkten sowie des anhaltenden Preisverfalls – resultierend aus dem positiven Schadenverlauf bei US-Hurrikans – weiter unter Druck.

Im US-Haftpflichtgeschäft hat sich im Berichtsjahr der Druck auf die Raten ebenfalls erhöht. Bei proportionalen Programmen verschlechterten sich zudem die Bedingungen für Rückversicherer. Hierzu zählen teilweise Deckungserweiterungen, mehr Haftungslimite oder erhöhte Kostenerstattungen.

Wenn auch auf der Haftpflichtseite keine besonderen Schadenereignisse aufgetreten sind, so hat sich – angesichts der Aktualität des Themas – das Bewusstsein für den Bereich der Cyber-Risiken geschärft, sodass die Nachfrage hierfür steigen wird.

Die Hannover Rück ist im nordamerikanischen Markt sehr gut positioniert und aufgrund ihres exzellenten Ratings, ihrer Bonität sowie ihrer Erfahrung ein geschätzter Partner für die Kunden. Dies ist insbesondere im lang abwickelnden Haftpflichtgeschäft sehr wichtig. Aufgrund unseres Zugangs zum gesamten Marktspektrum können wir unser Portefeuille bestmöglich diversifizieren: Unser Geschäft in den USA und Kanada zeichnen wir mit rund 600 Kunden.

Schaden-Rückversicherung:
Bruttoprämie in Nordamerika nach Sparten

Schadenseitig war Nordamerika durch einige kleinere Naturkatastrophenereignisse gekennzeichnet, die für die Rückversicherer nur moderate Belastungen mit sich brachten. Dies traf im Besonderen auf die Hurrikansaison zu, die im Berichtsjahr erneut recht ruhig verlief. Aus nur einem Ereignis hatten wir eine Schadenbelastung zu verzeichnen. Zudem ergab sich für die Hannover Rück aus einem Feuerereignis ein Großschaden in Höhe von 15,8 Mio. EUR netto.

Trotz der wettbewerbsintensiven Bedingungen und unserer margenorientierten Zeichnungspolitik stieg das Prämienvolumen für unser Geschäft in Nordamerika mit 1.213,4 Mio. EUR leicht an (1.177,3 Mio. EUR). Die kombinierte Schaden- / Kostenquote verbesserte sich im Berichtsjahr auf 91,8 % (93,1 %). Das operative Ergebnis (EBIT) erhöhte sich auf 258,2 Mio. EUR (236,4 Mio. EUR); hiermit sind wir sehr zufrieden.

Kontinentaleuropa

Schaden-Rückversicherung:
Bruttoprämie in Kontinentaleuropa nach Sparten

Unter dem Bereich Kontinentaleuropa fassen wir die Märkte Nord-, Ost- und Zentraleuropas zusammen. Größter Einzelmarkt ist dabei Deutschland. Das Prämienvolumen für unser Geschäft in Kontinentaleuropa für das Berichtsjahr belief sich auf 1.406,1 Mio. EUR (1.456,9 Mio. EUR). Die kombinierte Schaden- / Kostenquote betrug 93,1 % (106,1 %). Das operative Ergebnis (EBIT) verbesserte sich auf 249,4 Mio. EUR (40,7 Mio. EUR).

Deutschland

Der deutsche Markt – weltweit der zweitgrößte in der Schaden-Rückversicherung – wird innerhalb des Hannover Rück-Konzerns von unserer Tochtergesellschaft E+S Rück betreut. Als „Der Rückversicherer für Deutschland“ ist die Gesellschaft dank ihres sehr guten Ratings sowie der Kontinuität ihrer Geschäftsbeziehungen ein gefragter Partner. Die E+S Rück ist in ihrem Heimatmarkt exzellent positioniert und in der Schaden-Rückversicherung einer der Marktführer.

Die Situation in der Schaden- und Unfallversicherung in Deutschland zeigte sich im Berichtsjahr zweigeteilt: Während sich in den Privatsparten, vor allem im Kraftfahrt- und Wohngebäudegeschäft, die Prämienqualität verbesserte, waren die Industriesparten, insbesondere das Feuergeschäft, von einem starken Wettbewerb geprägt. Hinzu kommt, dass hier seit 2010 die Schadenquoten kontinuierlich angestiegen sind und seit 2011 marktweit keine versicherungstechnischen Erträge mehr erzielt wurden. Trotz leichter Prämienzuwächse im industriellen Feuergeschäft in den Jahren 2013 und 2014 waren auch im Berichtsjahr bei einer Schaden- / Kostenquote von deutlich über 100 % nach wie vor im Markt keinerlei Sanierungseffekte erkennbar. Vor diesem Hintergrund zeichnen wir unser Geschäft weiterhin sehr selektiv.

Die Sanierungsmaßnahmen in der Kraftfahrt-Kaskosparte wurden angesichts der hohen Schadenbelastungen durch das Orkantief „Ela“ im Juni – wodurch auch die Gebäudeversicherung betroffen war – sowie durch Nachlaufschäden aus den Unwettern des Vorjahres gedämpft. Dennoch kann die Sparte seit 2007 erstmals wieder schwarze Zahlen verzeichnen. Aufgrund der zunehmenden Häufung von Wetterextremen in Deutschland, und der damit verbundenen höheren Schadenbelastung, ist die Wahrnehmung für hieraus entstehende Risiken geschärft worden. Mit hochspezialisierten Analyseprogrammen unterstützen wir unsere Kunden bei der individuellen Gefährdungsdarstellung ihres Kaskoportefeuilles und entwickeln daraus maßgeschneiderte Rückversicherungskonzepte.

Die Kraftfahrt-Haftpflichtversicherung konnte sich im Berichtsjahr durch Tarifanhebungen weiter stabilisieren. Die kombinierte Schaden- / Kostenquote für das Gesamtjahr dürfte unter Einbezug der Abwicklung aus den Vorjahren marktweit einen Wert von 96 % erreichen. Auch im allgemeinen Haftpflichtgeschäft in Deutschland wird die versicherungstechnische Ergebnisrechnung positiv abschließen.

Ein besonderes Augenmerk haben wir wiederum auf das Unfallgeschäft gelegt. So konnten wir im Berichtsjahr plangemäß die Produktentwicklung unserer funktionellen Invaliditätsversicherung für Kinder (FIV-Kinder) erfolgreich abschließen. Hiermit können nun auch Kinder bereits ab dem vierten Lebensjahr mit einer umfänglichen Unfallversicherung- und Invaliditätsabsicherung aus Unfallrente, Minderung der Funktion wesentlicher Organe (Organrente), Rentenleistung wegen Verlustes einer oder mehrerer Grundfähigkeiten (Grundfähigkeitenrente) sowie Rentenleistung wegen Pflegebedürftigkeit ab Pflegestufe 1 (Pflegerente) geschützt werden. Mittels unseres selbstentwickelten Risikoprüftools „ESmerIT“, das wir unseren Zedenten kostenfrei zur Verfügung stellen, ist eine schnelle und unkomplizierte Risikoprüfung bereits während des Verkaufsgesprächs (Point of Sale) gewährleistet.

Schadenseitig war Deutschland auch im Berichtsjahr wieder durch eine Reihe von extremen Wetterereignissen betroffen. Größtes derartiges Schadenereignis war dabei das Unwetter „Ela“ im Juni 2014, das die deutsche Versicherungswirtschaft mit etwa 650 Mio. EUR belastet hat.

Übriges Kontinentaleuropa

In den europäischen Märkten herrscht unverändert ein starker Wettbewerb; dies gilt sowohl für die Länder Zentral- und Osteuropas als auch für die meisten etablierten Märkte wie Frankreich. Neben schwierigen ökonomischen Bedingungen wirkten sich Überkapazitäten belastend auf die Versicherungswirtschaft aus; infolgedessen war der französische Markt erneut von Ratenreduzierungen sowie verschlechterten Konditionen gekennzeichnet. Dies galt insbesondere für die Industriesparten. Wir konnten unseren Marktanteil jedoch halten, indem wir teilweise unsere Anteile bei ausgewählten Zedenten erhöht und mehr Geschäft in weniger wettbewerbsintensiven Sparten gezeichnet haben. Der Hagelsturm „Ela“ führte auch in Frankreich und Belgien zu großen Schäden, sowohl in den Sachsparten als auch in Kraftfahrt-Kasko.

Trotz einer langsamen Erholung der Wirtschaft in Spanien und Portugal ist die Versicherungswirtschaft immer noch von einem Rückgang des Prämienvolumens betroffen. Vor diesem Hintergrund sind die zu erzielenden Margen begrenzt.

In den Ländern Nordeuropas war der Wettbewerb in den privaten Sparten weniger intensiv als in den großen Industrieprogrammen, wo die Raten unter Druck waren. Schadenseitig war die Region – nach mehreren heftigen Stürmen im Jahr 2013 – im Berichtsjahr erneut von einer Serie von Extremwetterereignissen betroffen.

Die Entwicklung Zentral- und Osteuropas verlief unterschiedlich: Im Vergleich zu den westeuropäischen Erstversicherungsmärkten liegen die Wachstumsraten hier immer noch über dem Durchschnitt. Infolgedessen ist der Wettbewerb unverändert hoch und die Originalraten stehen in den meisten Ländern unter Druck. Auf Rückversicherungsseite hingegen ließen sich auch im Berichtsjahr risikoadäquate Raten und Bedingungen erzielen, sodass wir – wie prognostiziert – unser Prämienvolumen erhöhen konnten. Schadenseitig war die Region von vielen kleineren und mittleren Ereignissen betroffen. Größere Schäden resultierten zudem aus der Explosion einer Raffinerie in Russland, Flutereignissen in Südosteuropa sowie einem Hagelsturm in Bulgarien.

Spezialgeschäft weltweit

Zum Spezialgeschäft zählen wir die Sparten Transport und Luftfahrt, die Kredit- und Kautionsrückversicherung, das Geschäft des Londoner Markts sowie das Direktgeschäft und die fakultative Rückversicherung.

Das Prämienvolumen für das Spezialgeschäft reduzierte sich im Berichtsjahr von 2.716,8 Mio. EUR auf 2.575,6 Mio. EUR. Die kombinierte Schaden- / Kostenquote verschlechterte sich von 93,0 % auf 100,2 %. Das operative Ergebnis (EBIT) für das Spezialgeschäft sank auf 169,4 Mio. EUR (339,6 Mio. EUR).

 

Transport

Nach Jahren hoher Großschadenbelastungen wie durch das havarierte Kreuzfahrtschiff „Costa Concordia“ und den Supersturm „Sandy“, die zu deutlichen Ratenerhöhungen geführt hatten, befindet sich der Transportmarkt nun am Beginn einer Weichmarktphase. Im Bereich der Meerestechnik, wo der letzte signifikante Großschaden noch länger zurückliegt, war der Ratenrückgang folglich noch deutlicher.

Alternatives Kapital, wie beispielsweise von Hedgefonds, beeinflusst – anders als in anderen Sparten – die Preisentwicklung im Transport- und Meerestechnikmarkt nicht direkt. Grund hierfür ist, dass der mittel- bis langläufige Charakter vieler Produkte sowie die zum Teil über Jahre nicht feststehenden Schadenhöhen das Geschäft für die Investoren weniger attraktiv machen. Insofern resultiert die zusätzliche Kapazität im Transportmarkt von Rückversicherern, die hier u. a. auf höhere Diversifizierungseffekte zu ihren sonstigen Schaden- / Unfallsparten setzen. Zusätzlicher Druck auf die Preise entstand auch dadurch, dass große Versicherungsgruppen ihre Rückversicherung zunehmend zentralisiert kaufen, sodass das zedierte Prämienvolumen insgesamt gesunken ist.

Speziell der Kaskomarkt (Hull) war im Berichtsjahr von Überkapazitäten gekennzeichnet. Deckungen für den Warentransport (Cargo), die für die meisten Zedenten lange recht profitabel waren, stellten sich im Berichtsjahr wenig attraktiv dar. Eine abnehmende Profitabilität zeigte sich im Segment Meerestechnik (Energy Offshore): Nach niedrigen Schadenbelastungen in den letzten Jahren und den damit verbundenen guten Ergebnissen gingen die Raten hier deutlich im zweistelligen Prozentbereich zurück.

Die Zeichnungspolitik der Hannover Rück ist unverändert darauf ausgerichtet, das Portefeuille weiter selektiv zu diversifizieren, sowohl regional als auch in den Einzelsparten. Restriktiv zeichnen wir nach wie vor Meerestechnikrisiken im Golf von Mexiko aufgrund des hohen Naturgefahrenpotenzials.

Die Bruttoprämie für unser Transportgeschäft reduzierte sich um 4,1 % auf 280,6 Mio. EUR (292,7 Mio. EUR).

Schadenseitig dominierte im Berichtsjahr insbesondere die Beseitigung des Wracks der „Costa Concordia“, die zu einem deutlich erhöhten Marktschaden von rund 1,5 Mrd. EUR führte. Angesichts dessen haben wir eine zusätzliche Reservestärkung von 23 Mio. EUR auf insgesamt knapp 82 Mio. EUR vorgenommen. Auch für das havarierte Containerschiff „Rena“ erhöhte sich die ursprünglich geschätzte Schadenbelastung.

Das versicherungstechnische Ergebnis für unser Transportgeschäft verbesserte sich gegenüber dem Vorjahr deutlich. Die kombinierte Schaden- / Kostenquote reduzierte sich auf 67,2 % (78,3 %). Das operative Ergebnis (EBIT) stieg mit 85,7 Mio. EUR (66,0 Mio. EUR) auf ein zufriedenstellendes Niveau.

Luftfahrt

Für die internationale Luftfahrt-(Rück-)Versicherung war das Berichtsjahr im Vergleich zu den Vorjahren sehr schadenträchtig. Bei den Abstürzen zweier Passagierflugzeuge der Malaysia Airlines sowie zwei weiteren Abstürzen von Passagiermaschinen in Mali und Indonesien war der Verlust mehrerer hundert Menschenleben zu beklagen. Des Weiteren sorgten im Berichtsjahr die kriegerischen Unruhen in Libyen für erhebliche Schäden auf dem Flughafen in Tripolis.

Die Summe der Airline-Schäden hat die entsprechende Jahresprämie weit übertroffen. Gleichwohl blieben die daraus resultierenden Ratenerhöhungen angesichts vorhandener und neuer Kapazitäten hinter den Erwartungen zurück. Im Originalgeschäft des Airline-Segments bot sich je nach Risiko ein sehr gemischtes Bild, das von stabilen Prämien bis hin zu signifikanten Ratenerhöhungen reichte. Auch im Bereich General Aviation war der Trend nicht eindeutig, allerdings konnten weitere Ratenrückgänge bei existierendem Geschäft weitgehend vermieden werden. Im Segment der Kriegsdeckungen waren angesichts der Schadenereignisse die Erwartungen für Preiserhöhungen besonders hoch. Wenngleich wir zwar Prämienerhöhungen in diesem Segment beobachten konnten, blieben diese jedoch hinter unseren Erwartungen zurück.

Unsere Zeichnungsstrategie war unverändert mit einem starken Fokus auf das nicht-proportionale Geschäft gerichtet; hier agieren wir als einer der Marktführer, während wir das Geschäft im proportionalen Bereich selektiv zeichnen.

Das Prämienvolumen für unser gesamtes Luftfahrtportefeuille reduzierte sich deutlich auf 364,0 Mio. EUR (401,7 Mio. EUR).

Größter Einzelschaden im Berichtsjahr war für uns mit 63,4 Mio. EUR netto das Ereignis in Tripolis. Angesichts dieser Schadenaufwendungen ging das versicherungstechnische Ergebnis – nach Jahren hoher Profitabilität – im Berichtsjahr deutlich zurück. Die kombinierte Schaden- / Kostenquote verschlechterte sich auf 112,1 % (78,8 %). Angesichts dessen verschlechterte sich das operative Ergebnis (EBIT) auf -2,4 Mio. EUR (101,0 Mio. EUR).

Kredit, Kaution und politische Risiken

In der weltweiten Kredit- und Kautionsrückversicherung gehört die Hannover Rück zu den Marktführern.

Angesichts des schwachen Wachstums der Weltwirtschaft mit nach wie vor schwierigen ökonomischen Bedingungen blieben die Insolvenzzahlen stabil auf einem hohen Niveau. Nur in wenigen Ländern wie Deutschland waren diese rückläufig. Trotz der herausfordernden Gesamtsituation ist es in der Kreditversicherung gelungen – infolge einer disziplinierten Zeichnungspolitik – die Schadensätze auf gutem Niveau zu halten. Dies führte auf Erstversicherungsseite zu einem steigenden Risikoappetit und damit geringeren Rückversicherungsabgaben. Insgesamt war bei den Rückversicherungsraten ein moderater Abrieb festzustellen.

In der Kautionssparte nahm im Berichtsjahr die Frequenz von mittelgroßen Schäden im Vergleich zu 2012 und 2013 zwar deutlich ab, allerdings führten die Schäden der Vorjahre aufgrund eines wettbewerbsintensiven Umfelds nicht zu einer grundsätzlichen Verbesserung der Konditionen. Bei schadenfreien Programmen gerieten die Konditionen unter Druck und es waren steigende Selbstbehalte zu verzeichnen.

Im Bereich des politischen Risikos war – trotz einer höheren Risikowahrnehmung – die Schadenlast weiterhin gering. Infolgedessen gingen die Preise in dieser Sparte moderat zurück.

Nach einem deutlichen Ausbau unseres Kredit- und Kautionsgeschäfts in den Jahren 2009 und 2010 sehen wir – angesichts des derzeitigen Kapazitätsüberhangs und der damit einhergehenden geringeren Attraktivität bei den Vertragskonditionen – keinen Anlass, unseren Marktanteil auszuweiten. Unsere Strategie, den Anteil am Geschäft mit politischen Risiken im Gesamtportefeuille zu erhöhen, haben wir weiter umgesetzt.

Die gesamten Bruttoprämieneinnahmen gingen im Jahr 2014 um 10,3 % auf 531,4 Mio. EUR (592,5 Mio. EUR) zurück.

Mit unserer Ergebnisentwicklung im Bereich Kredit, Kaution und politische Risiken sind wir zufrieden. Wir hatten 2014 keinen Großschaden zu verzeichnen und auch die Frequenzschäden waren insgesamt rückläufig. Aus der Krise in der Ukraine sind im Berichtsjahr nur kleinere Schadenereignisse eingetreten. Die kombinierte Schaden- / Kostenquote verbesserte sich auf 92,2 % (94,5 %). Das operative Ergebnis (EBIT) konnte auf 87,2 Mio. EUR (64,6 Mio. EUR) erhöht werden.

Großbritannien, Londoner Markt und Direktgeschäft

Traditionelle Rückversicherung

Mit unserem Rückversicherungsgeschäft, das wir in Großbritannien und im Londoner Markt zeichnen, sind wir weitgehend zufrieden. Während im Erstversicherungsbereich ein hoher Wettbewerb mit Ratenreduzierungen im zweistelligen Prozentbereich herrschte, vor allem in der Kraftfahrtversicherung, waren die Bedingungen in der Rückversicherung günstiger. Im nicht-proportionalen Kfz-Geschäft waren 2014 - nach deutlichen Steigerungsraten im Vorjahr - noch einmal Ratenerhöhungen durchsetzbar, wenngleich diese zum Ende des Jahres abflachten. In den sonstigen Sachsparten blieben die Raten im Wesentlichen stabil bzw. gingen leicht zurück. Wie geplant haben wir unser Portefeuille in Großbritannien ausgebaut.

Direktgeschäft

Über unsere Tochtergesellschaft in Großbritannien, die International Insurance Company of Hannover SE (Inter Hannover), zeichnen wir auch Direktgeschäft. Hierbei handelt es sich im Wesentlichen um eng definierte Portefeuilles im Nischengeschäft oder sonstiges Nicht-Standardgeschäft, das unsere Hauptgeschäftstätigkeit als Rückversicherer ergänzt.

Das wirtschaftliche Umfeld in Großbritannien hat sich im Vergleich zu 2013 wiederum nicht wesentlich verbessert. Der Wettbewerb in der Versicherungsindustrie zwischen den dort zeichnenden Erst- und Rückversicherungsunternehmen hat sich weiter verstärkt. Zwangsläufig hat sich dies in vielen Sparten in einem fallenden Ratenniveau ausgedrückt. Betroffen von Ratenabrieben waren die meisten Sparten, unter anderem die Kfz-Erstversicherung, aber auch die private Wohngebäudeversicherung sowie Deckungen für kleine und mittelständische Unternehmen. Als Konsequenz haben wir 2014 in diesen Bereichen unsere Exponierungen aus den Zeichnungen im Agenturbereich weiter zurückgefahren.

Auch 2014 verlief das Geschäft der Inter Hannover, das in Schweden gezeichnet wird, trotz einiger größerer Schäden im Luftfahrtbereich insgesamt erfreulich. Die Geschäftsentwicklung in den Niederlassungen in Australien und Kanada – Märkte, die von einem starken Wettbewerb geprägt sind – verlief im Rahmen der Erwartungen.

Die Bruttoprämie für den Bereich Großbritannien, Londoner Markt und Direktgeschäft ging von 561,2 Mio. EUR auf 442,0 Mio. EUR zurück. Die kombinierte Schaden- / Kostenquote betrug 110,3 % (105,9 %). Das operative Ergebnis (EBIT) fiel mit -12,8 Mio. EUR (6,8 Mio. EUR) negativ aus.

Fakultative Rückversicherung

Schaden-Rückversicherung:
Bruttoprämie der fakultativen Rückversicherung

Im Geschäft der fakultativen Rückversicherung werden im Gegensatz zur obligatorischen Rückversicherung vornehmlich Einzelrisiken gezeichnet. Die Rahmenbedingungen beider Rückversicherungsarten in den Märkten sind jedoch zum großen Teil vergleichbar.

Auch der Bereich der fakultativen Rückversicherung war von einem Kapazitätsüberhang und damit von hohem Wettbewerb gekennzeichnet. Belastet wurde die Situation zudem dadurch, dass viele der Kunden ihre Selbstbehalte erhöhten. Gleichwohl konnten wir aufgrund unseres sehr guten Ratings diesem Preiskampf oftmals standhalten, da es viele Erstversicherer und Makler vorzogen, mit langfristig verlässlichen Rückversicherern zusammenzuarbeiten.

Wir haben im Berichtsjahr unser Engagement in den Märkten Lateinamerikas und in der Türkei ausgeweitet. Auch die verstärkte Zeichnung in noch recht jungen Geschäftsfeldern wie den erneuerbaren Energien führte dazu, dass unser Prämienvolumen insgesamt stabil blieb. Hier erwiesen sich besonders lange und solide Partnerschaften als vorteilhaft aufgrund derer wir einen Großteil des Portefeuilles zu vertretbaren Preisen halten konnten.

Die Ratenentwicklung – im Allgemeinen fallend – verlief jedoch von Markt zu Markt unterschiedlich. Das Spektrum reichte von moderaten Reduzierungen um 5 % bis 10 % bis hin zu 50 % oder mehr.

Am stärksten war der Preisrückgang im Sachbereich wie bei Feuer- und Konstruktionsrisiken und bei den Energiesparten. Weniger starke Reduzierungen waren im Haftpflichtgeschäft und in den Spezialsparten wie allgemeine Unfall- und Sportversicherungen zu verzeichnen.

Mit der Entwicklung unseres gesamten fakultativen Portefeuilles im Berichtsjahr sind wir trotz des weichen Markts überwiegend zufrieden: Wir sind gewachsen und haben unser Geschäft weiter diversifiziert. Unser Prämienvolumen stieg auf 957,6 Mio. EUR (868,7 Mio. EUR). Während Großschäden kaum zu verzeichnen waren, zeigte sich allerdings eine Häufung mittelgroßer Schäden, von denen auch unser Portefeuille betroffen war. Die kombinierte Schaden- / Kostenquote stieg infolgedessen auf 103,9 % (94,7 %). Das operative Ergebnis (EBIT) blieb mit 11,8 Mio. EUR deutlich unter dem Vorjahreswert (101,1 Mio. EUR).

Globale Rückversicherung

Unter der globalen Rückversicherung fassen wir weltweit alle Märkte mit Ausnahme unserer Zielmärkte und des Spezialgeschäfts zusammen. Zudem zählen wir das globale Katastrophengeschäft, die Rückversicherung landwirtschaftlicher Risiken sowie das schariakonforme Retakaful-Geschäft dazu.

Das Prämienvolumen erhöhte sich im Berichtsjahr um 9,8 % auf 2.708,4 Mio. EUR (2.466,9 Mio. EUR). Dies entspricht unserer Prognose von einem kontinuierlichen und stabilen Wachstum. Die kombinierte Schaden- / Kostenquote verschlechterte sich leicht von 90,8 % auf 91,6 %. Das operative Ergebnis (EBIT) stieg von 444,3 Mio. EUR auf 513,8 Mio. EUR.

 

Weltweite Vertragsrückversicherung

Schaden-Rückversicherung:
Bruttoprämie der weltweiten Vertragsrückversicherung

Mit dem Verlauf unseres weltweiten Vertragsrückversicherungsgeschäfts sind wir zufrieden. Das Bruttoprämienvolumen stieg leicht entsprechend unserer Erwartungen auf 1.480,7 Mio. EUR (1.477,6 Mio. EUR). Die kombinierte Schaden- / Kostenquote verschlechterte sich von 95,0 % auf 98,5 %. Das operative Ergebnis (EBIT) erhöhte sich auf 225,6 Mio. EUR (217,9 Mio. EUR).

Asiatisch-pazifischer Raum

Für die Hannover Rück stellen die asiatisch-pazifischen Länder weiterhin eine Wachstumsregion dar, und so konnten wir unsere Position im Berichtsjahr weiter ausbauen. Die Entwicklung in den einzelnen Märkten verlief sehr heterogen; angesichts der sich bietenden Wachstumschancen war die Region durch einen zunehmenden Wettbewerb geprägt. Wenn auch die Schadenbelastung in einigen Märkten auffällig war, so kann sie jedoch insgesamt als noch zufriedenstellend bewertet werden.

In dem für uns bedeutenden Markt Japan hat die fortgeführte Marktkonsolidierung zu einer Verringerung der abgegebenen Rückversicherungsprämien geführt, wovon auch die Hannover Rück betroffen war. Durch unsere breite Produktpalette und die langjährige Loyalität zu unseren japanischen Zedenten konnten wir uns jedoch erfolgreich von unseren Wettbewerbern absetzen. Die Konditionen zeigten sich nach den schadenarmen Jahren 2012 und 2013 unter Druck, sind aber weiter auskömmlich. Unser Prämienvolumen hat sich plangemäß leicht reduziert.

In dem für Japan wichtigen Bereich der Naturkatastrophendeckungen gab es bis auf einen Schneesturm im Berichtsjahr keine besonderen Schadenereignisse. Allerdings haben wir in der Sparte Haftpflichtversicherung, die viele Jahre schadenfrei war, eine nennenswerte Reserve für einen Pharmaschaden gestellt. Vor diesem Hintergrund sind wir mit dem Ergebnis unseres japanischen Portefeuilles zufrieden.

Der chinesische Versicherungsmarkt ist auch im Berichtsjahr erneut im zweistelligen Prozentbereich gewachsen. Die Hannover Rück, die vor Ort mit einer lokal lizensierten Niederlassung vertreten ist, hat ihre Strategie der Vorjahre, nämlich die Geschäftsbeziehung mit ausgewählten Kunden zu vertiefen, weiter erfolgreich umsetzen können. Positiv wurde die Entwicklung unseres chinesischen Geschäfts gefördert durch die Gespräche um die Einführung des ausdifferenzierten Solvenzanforderungssystems C-ROSS, welches in der Zukunft lokale Rückversicherungsplatzierungen begünstigt. Insgesamt blieb der Markt hart umkämpft, was sich nicht nur bei den Originalbedingungen, sondern auch bei den Konditionen der Rückversicherungsverträge bemerkbar machte. Unsere selektive Zeichnungspolitik erlaubte es uns dennoch das Prämienvolumen weiter auszubauen. Aufgrund ausgebliebener größerer Schäden sind wir mit dem Ergebnis im Berichtsjahr zufrieden.

In Süd- und Südostasien konnten wir unsere Marktdurchdringung erneut deutlich verbessern. Fast alle Erstversicherungsmärkte dieser Region wuchsen überdurchschnittlich gegenüber den entwickelten Märkten Asiens. Hierfür sind vor allem die steigende Versicherungsdichte und Urbanisierung ausschlaggebend.

Unser Portefeuille in vielen Ländern dieser Region besteht mehrheitlich aus Sach-, Kraftfahrt- und Unfallgeschäft. Den Anteil am katastrophenexponierten Geschäft haben wir im Berichtsjahr weiter reduziert, da uns hier die Konditionen durch den hohen Kapazitätsüberhang auf der Rückversicherungsseite nicht risikoadäquat erschienen.

Die im Vorjahr in Indien gegründete Servicegesellschaft, die ihre Dienstleistungen ausschließlich auf das wachsende Segment der Mikroversicherung konzentriert, hat sich gut im Markt etabliert. Dieses Segment konnte schon im Berichtsjahr wachsen und wird zukünftig für uns eine noch größere Rolle spielen.

Mit der Geschäftsentwicklung und dem Ergebnis der süd- und südostasiatischen Märkte sind wir trotz einiger Schadenereignisse sehr zufrieden. Überflutungen in Pakistan und Indien sowie ein Zyklon, der Indien traf, Taifune auf den Philippinen und ein Großfeuer in einer Halbleiterfabrik in Thailand haben das Ergebnis belastet. Das Prämienvolumen aus dieser Region stieg im Geschäftsjahr erneut stark an.

Die sonstigen Märkte Asiens wie Korea, Taiwan und Hongkong zeigten ein erfreuliches Ergebnis bei stabilen oder leicht zurückgehenden Prämieneinnahmen.

In Australien und Neuseeland zeichnete sich im Jahresverlauf ein sehr gutes Ergebnis ab, bevor im November ein schwerer Hagelsturm den Großraum Brisbane traf. Wegen hoher Selbstbehalte der Erstversicherer führte dieses Ereignis allerdings nur zu einer moderaten Belastung für uns als Rückversicherer. Darüber hinaus verlief das Jahr im Hinblick auf Naturkatastrophen vergleichsweise ruhig. Gleichwohl mussten auch wir im Berichtsjahr unser Spätschadenreserveniveau für die Erdbeben in Neuseeland aus den Jahren 2010 und 2011 stärken. Aufgrund unserer guten Marktposition haben wir unsere Stellung als drittgrößter Schaden-Rückversicherer in Australien behaupten können. Als Folge der anhaltenden Marktkonsolidierung, des anhaltenden Drucks auf die Konditionen und unserer selektiven Zeichnungspolitik reduzierte sich jedoch unser Prämienvolumen im Berichtsjahr leicht.

Südafrika

Unser Geschäft in Südafrika zeichnen wir über unsere Tochtergesellschaft Hannover Reinsurance Africa Limited. Der Markt ist nach wie vor durch eine relativ geringe Versicherungsdichte gekennzeichnet; so ist beispielsweise die Mehrzahl der Kraftfahrzeuge auf öffentlichen Straßen nicht versichert. Während ein großer Teil der Bevölkerung keine Versicherung für Sach- oder Personenschäden abgeschlossen hat, ist die Situation bei den Wirtschaftsunternehmen jedoch vergleichbar mit der in den Industriestaaten.

Im Berichtsjahr ist der Versicherungsmarkt nur im Rahmen der Inflation gewachsen. Der Wettbewerb ist unverändert hoch und dämpft folglich die Profitabilität. Das versicherungstechnische Ergebnis des Versicherungsmarkts war 2014 dennoch leicht positiv. Im Berichtszeitraum gab es einige Großschäden, die vorrangig die Rückversicherer belasteten, so auch unsere Tochtergesellschaft Hannover Re Africa. Angesichts ihres disziplinierten Zeichnungsverhaltens ist es ihr dennoch gelungen, ein leicht positives Geschäftsergebnis zu erzielen.

Auch in Südafrika zeichnen wir Direktgeschäft. Wir tun dies über die Compass Insurance Company Limited, eine Tochtergesellschaft für sogenanntes Agenturgeschäft. Obwohl die Erstversicherer aufgrund einer hohen Selbstbehaltsquote durchaus Ratenerhöhungen für das Bestandsgeschäft durchgesetzt haben, kann nicht von einer allgemeinen Verhärtung des Markts ausgegangen werden. Die Branche wurde zudem im Berichtsjahr von einigen substanziellen Großschäden getroffen. Trotz des insgesamt schwierigen Umfelds im südafrikanischen Markt ist es der Compass Insurance Company Limited gelungen, ein positives Ergebnis zu erzielen.

Lateinamerika

Die Hannover Rück ist in Lateinamerika gut positioniert und in einigen Ländern zudem Marktführer. Die wichtigsten Märkte sind für uns Brasilien, wo wir mit einer Repräsentanz vertreten sind, sowie Mexiko, Argentinien, Kolumbien und Ecuador.

Die meisten Märkte Lateinamerikas sind in den letzten Jahren sehr dynamisch gewachsen und zeigen noch immer solide Zuwächse. Aufgrund der hohen Exponierung von Naturkatastrophenrisiken ist die Nachfrage für Rückversicherungsdeckungen ungebrochen hoch. Dennoch wird das Prämienwachstum in einigen Ländern durch unterschiedliche Faktoren wie lokale Marktregulierungen, negative Währungskurseffekte sowie höhere Selbstbehalte bei den Erstversicherern etwas gebremst.

Die Entwicklung der Rückversicherungsraten verlief unterschiedlich; die Preise variieren regional von Land zu Land und auch nach Sparten. Besonders im Sachgeschäft war in den größeren Ländern Lateinamerikas bei nicht-proportionalen Verträgen teilweise ein deutlicher Prämienabrieb von 10 % – 15 % zu verzeichnen und bei den proportionalen Deckungen ein Anstieg der Kommissionen. Gleichwohl konnten wir Geschäftsmöglichkeiten wahrnehmen, die unsere Margenerfordernisse erfüllten. In Nischenmärkten, in denen wir Marktführer sind, gab es keinen Preisverfall. Im Haftpflichtgeschäft, wo im Besonderen das Know-how und ein sehr gutes Rating des Rückversicherers gefragt sind, konnten wir in allen unseren Märkten Wachstumschancen nutzen und unsere Zeichnungen ausweiten.

In Argentinien ist es uns trotz der Beschränkungen für ausländische Rückversicherer gelungen, unsere Position als Marktführer zu halten. In der englischsprachigen Karibik konnten wir in den vergangenen Jahren unseren Marktanteil erhöhen, wobei wir unverändert unseren Fokus auf die Profitabilität des Geschäfts legen.

Die Schäden aus Naturkatastrophen waren im Berichtsjahr wesentlich durch das Erdbeben in Chile sowie den Hurrikan „Odile“ bestimmt, der über Mexiko gezogen ist. Gleichwohl blieben die Belastungen hieraus für die (Rück-)Versicherung moderat. Für die Hannover Rück resultierte aus dem Hurrikan eine Nettoschadenbelastung von 18,8 Mio. EUR.

Insgesamt sind wir mit der Entwicklung unseres Geschäfts in Lateinamerika sehr zufrieden.

Landwirtschaftliche Versicherungen

Im Berichtsjahr führten reduzierte Preise für Mais, Soja, Weizen und andere Produkte zu geringeren Versicherungssummen und damit zu einem moderaten Prämienrückgang bei landwirtschaftlichen Versicherungen. Dennoch sehen wir vor dem Hintergrund eines steigenden Bedarfs nach Nahrungsmitteln sowie angesichts zunehmender Wetterextreme diesen Bereich unverändert als Wachstumsmarkt an. Dabei gewinnen indexbasierte Produkte gegenüber traditionellen Mehrfachgefahrenpolicen an Bedeutung.

Die Raten und Konditionen blieben auf der Erstversicherungsseite weitgehend stabil. In der Rückversicherung war aufgrund neuer Marktteilnehmer ein Druck auf die Preise festzustellen; gleichwohl blieb der Einfluss von alternativem Kapital auf den US-Markt erfreulicherweise begrenzt.

Die Hannover Rück gehört weiterhin zu den größten Anbietern für landwirtschaftliche Deckungen und spielt auch eine aktive Rolle bei der Produktentwicklung. Mit Regierungen und internationalen Organisationen gingen wir im Berichtsjahr Kooperationen zum Ausbau von Agrarversicherungen ein.

Unsere Diversifizierung des Portefeuilles im Hinblick auf die Länder wie auch die Spartenverteilung konnten wir erfolgreich fortsetzen; hierzu trug beispielsweise ein erhöhter Anteil an Mikroversicherungen bei.

Mit der Entwicklung unseres Geschäfts für landwirtschaftliche Risiken sind wir zufrieden. Die Schadensituation verlief für die Hannover Rück insgesamt moderat: Größere Hagelereignisse waren unter anderem in Südosteuropa sowie den USA zu verzeichnen. In der Türkei wurde ein Großteil der Aprikosen- und Haselnussernte durch Frost zerstört. Die Belastungen beliefen sich jeweils im unteren einstelligen Millionen-Euro-Bereich. Großschäden hatten wir nicht zu verzeichnen.

Retakaful-Geschäft

Wir zeichnen das Retakaful-Geschäft, die Rückversicherung nach islamischem Recht, sowohl auf der arabischen Halbinsel als auch in Südostasien. In Bahrain sind wir hierfür mit einer Tochtergesellschaft vertreten und unterhalten darüber hinaus eine Niederlassung, die für die traditionelle Rückversicherung in der arabischen Welt zuständig ist. Insgesamt sind wir mit der Entwicklung unseres Geschäfts zufrieden.

Die Mitgliedsstaaten des Golfkooperationsrats (GCC) – hierzu gehören Bahrain, Kuwait, Oman, Katar, Saudi-Arabien und die Vereinigten Arabischen Emirate – zeigten auch im Berichtsjahr ein robustes Wachstum. Deutliche Impulse erhält die Wirtschaft weiterhin durch Investitionen in Infrastrukturprojekte. Diese großen Bau- und Konstruktionsprojekte werden vorwiegend von den Regierungen finanziert.

Angesichts dessen, dass die Takaful- und Retakafulmärkte mittlerweile sehr wettbewerbsintensiv geprägt sind, wird ein höheres Prämienwachstum durch niedrigere Raten aufgewogen. Neue internationale Anbieter in den Rückversicherungsmärkten sorgten dafür, dass der Druck auf die Raten weiter anhält. Der Einfluss von alternativem Kapital (ILS) ist in der Region jedoch unverändert gering.

Die Hannover Rück ist seit 2006 mit ihrer Tochtergesellschaft in Bahrain präsent und im Retakaful-Geschäft stark positioniert. Größter Einzelmarkt ist für uns nach wie vor Saudi-Arabien, wo wir im Berichtsjahr noch einmal gewachsen sind. Weitere Wachstumsimpulse ergaben sich aus der im Jahr 2014 gegründeten Niederlassung in Labuan, Malaysia. Größte Einzelsparte ist das industrielle Feuergeschäft; auch hier konnten wir das Geschäft ausbauen.

Angesichts der starken Konkurrenz auf den Märkten stehen für uns derzeit keine Prämienziele im Fokus, sondern vielmehr der Erhalt der Profitabilität unseres Portefeuilles. Dennoch sehen wir im Retakaful-Geschäft auch in Zukunft einen dynamisch wachsenden Markt.

Größtes Schadenereignis im Berichtsjahr war für uns ein Feuer mit schweren Zerstörungen in einem Bäckereigroßbetrieb in Saudi-Arabien.

Naturkatastrophengeschäft

Unser Katastrophengeschäft zeichnen wir überwiegend aus Bermuda, das sich weltweit als Kompetenzzentrum etabliert hat. Zur Diversifizierung des Portefeuilles zeichnet unsere Tochtergesellschaft Hannover Re (Bermuda) Ltd. seit 2013 zudem auch einige der Spezialsparten.

Wie erwartet nahm im Berichtsjahr der Wettbewerb im Katastrophengeschäft in den meisten Märkten, insbesondere in den USA, noch einmal zu. Ursächlich hierfür waren weiterhin ausgebliebene Großschäden, zusätzliche Kapazitäten aus den Kapitalmärkten sowie geringere Rückversicherungsabgaben der Zedenten angesichts deren guter Kapitalisierung. Insgesamt lässt sich im Berichtsjahr in fast allen Märkten ein Ratenrückgang feststellen, wenn auch nicht überall so stark wie in den USA. In Märkten, in denen alternatives Kapital keine Rolle spielt, wie in Lateinamerika, gingen die Raten zwar ebenfalls zurück, wenngleich moderater. In großschadenbetroffenen Regionen wie Europa und Kanada konnte in der Erneuerungsrunde zum 1. Januar 2014 das Preisniveau zu großen Teilen stabil gehalten werden; in einigen Programmen waren sogar Ratenverbesserungen möglich.

Wie in den Vorjahren war die Schadensituation für die Erst- und Rückversicherer überwiegend moderat; große schadenintensive Naturkatastrophen gab es nicht. Sowohl die Unwetter in Europa und Kanada als auch das Erdbeben in Chile hatten angesichts relativ geringer Marktschäden keine Auswirkungen auf die Preisentwicklung. Der größte Einzelschaden aus dem Geschäft mit Katastrophendeckungen war für uns die Unwetterfront „Ela“ über Frankreich, Belgien und Deutschland, die zu einer Nettoschadenbelastung von 49,1 Mio. EUR führte. Vergleichsweise ruhig verlief auch in diesem Jahr die Hurrikansaison in den USA und der Karibik. Lediglich der Hurrikan „Gonzalo“, der im Wesentlichen Bermuda traf, führte für die Hannover Rück zu einer Schadenbelastung.

Vor dem Hintergrund des enormen Wettbewerbs bei Sach-Katastrophendeckungen hat unsere Tochtergesellschaft in Bermuda ihr Geschäft äußerst selektiv gezeichnet und ihr Prämienvolumen reduziert. Gewachsen sind wir stattdessen in den Haftpflicht- und Spezialsparten, wo auskömmlichere Preise erzielt werden konnten.

Das Bruttoprämienvolumen für unser globales Katastrophengeschäft ging im Berichtsjahr um 16,6 % zurück auf 310,0 Mio. EUR (371,5 Mio. EUR). Die Schaden- / Kostenquote verbesserte sich auf 39,3 % (49,5 %). Das operative Ergebnis (EBIT) betrug 185,6 Mio. EUR (188,2 Mio. EUR).

Strukturierte Rückversicherung und Insurance-Linked Securities
Strukturierte Rückversicherung

Weltweit gehört die Hannover Rück zu einem der größten Anbieter für strukturierte Rückversicherungslösungen, die unter anderem zum Ziel haben, die Kapitalkosten unserer Zedenten zu optimieren.

Die Nachfrage nach maßgeschneiderten, alternativen Rückversicherungslösungen stieg wie prognostiziert im Berichtsjahr weiter an. Diese Entwicklung schließt auch Aggregatdeckungen mit ein, die den Nettoselbstbehalt unserer Kunden vor Frequenzschäden im unteren Bereich schützen.

Wachstumsimpulse für die strukturierte Rückversicherung resultieren insbesondere aus den Vorbereitungen zur Einführung von Solvency II in der Europäischen Union sowie aus der Implementierung risikobasierter Kapitalanforderungen in verschiedenen anderen Ländern.

Gemäß unserer Zielsetzung haben wir im Berichtsjahr unsere Kundenbasis weiter verbreitert und unser Portefeuille regional noch stärker diversifiziert. Darüber hinaus haben wir unser Engagement im Bereich der Corporate Captives intensiviert. Eine unverändert hohe Nachfrage hatten wir für Quotenverträge in der Kraftfahrzeugsparte zum Zwecke der Solvenzentlastung.

Das Prämienvolumen für den Bereich Advanced Solutions / strukturierte Rückversicherung stieg im Berichtsjahr an. Die Ergebnisse waren erwartungsgemäß gut.

Insurance-Linked Securities (ILS)

Die Nachfrage auf dem Kapitalmarkt nach Insurance-Linked-Securities-Produkten ist ungebrochen. So konnten wir auch die seit 20 Jahren unter anderem im ILS-Markt platzierte K-Zession – eine modellierte Quotenabgabe von nicht-proportionalen Rückversicherungsverträgen der Sach-, Katastrophen-, Luftfahrt- und Transportsparte (inklusive Meerestechnik) – für 2014 auf unverändertem Niveau von ca. 320 Mio. USD erneuern.

Jedoch nutzen wir neben dem Schutz unserer eigenen Sach-Katastrophenrisiken den Kapitalmarkt auch, um für unsere Zedenten Risiken in strukturierter und gebündelter Form zu transferieren. Darüber hinaus tritt die Hannover Rück selbst als Investor in Katastrophenanleihen auf.

Das Berichtsjahr war – wie schon in den zwei Jahren zuvor – von einem weiteren hohen Zufluss liquider Mittel geprägt. Zum einen schätzen Investoren die geringe Korrelation mit anderen Finanzanlagen und die damit einhergehende Diversifikation, zum anderen sehen Anleger im Markt der Versicherungsrisiken eine relative Attraktivität im Vergleich zu sonstigen Anlagen. Dies hat zu einer unvermindert hohen Nachfrage nach Katastrophenanleihen seitens der Investoren geführt. Infolgedessen sind die Preise dieser Anleihen erheblich gefallen. Gleichzeitig ist es jedoch attraktiver geworden, Katastrophenanleihen zu begeben. Das Neuemissionsvolumen im Markt ist mit 8,7 Mrd. USD (7,7 Mrd. USD) erneut gestiegen.

Das derzeit zur Verfügung stehende Kapital übersteigt bei Weitem die Neuinvestitionsmöglichkeiten in Katastrophenanleihen. Daher suchen Investoren weitere Anlagemöglichkeiten im Bereich der Rückversicherung. Insbesondere das sogenannte Collateralised-Reinsurance-Geschäft ist im Berichtsjahr weiter stark angewachsen und übersteigt das Volumen der in Katastrophenanleihen investierten Gelder. Beim Collateralised-Reinsurance-Geschäft übernimmt der Investor Rückversicherungsrisiken, die in der Regel in Höhe des Haftungslimits besichert werden.

Die Produktpalette der Hannover Rück umfasst das gesamte Spektrum der Aktivitäten des ILS-Markts und bietet so Investoren einen optimierten und maßgeschneiderten Zugang zum Kapitalmarkt. Für die Texas Windstorm Insurance Association (TWIA) beispielsweise konnten wir im Berichtsjahr in Form einer Katastrophenanleihe Sturmrisiken mit einem Volumen von 400 Mio. USD in den Kapitalmarkt transferieren.

Die Zusammenarbeit mit ausgewählten Fondsmanagern im Bereich des Collateralised-Reinsurance-Geschäfts haben wir im Berichtsjahr weiter ausgebaut und konnten daraus attraktive Margen generieren. Hingegen haben wir uns mit Investitionen in Katastrophenanleihen aufgrund des starken Preisrückgangs zurückgehalten.

 

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