In diesem Posten werden die inländischen Ertragsteuern, die vergleichbaren Ertragsteuern der ausländischen Tochtergesellschaften sowie die latenten Steuern nach IAS 12 „Income Taxes“ ausgewiesen.

Zum grundsätzlichen Vorgehen hinsichtlich Ansatz und Bewertung der latenten Steuern verweisen wir auf die Ausführungen im Kapitel 3.1 „Zusammenfassung wesentlicher Bilanzierungs- und Bewertungsgrundsätze“.

Für die Berechnung der latenten Steuern der inländischen Gesellschaften wird unverändert zum Vorjahr ein Steuersatz von 31,93 % (gerundet 32 %) zugrunde gelegt. Er ergibt sich aus dem Körperschaftsteuersatz von 15,0 %, dem Solidaritätszuschlag von 5,5 % und einem einheitlichen Gewerbesteuersatz von 16,1 %. Bei den ausländischen Gesellschaften wurden für die Berechnung der latenten Steuern die jeweils länderspezifischen Steuersätze verwendet.

Steuerrelevante Buchungen auf Konzernebene erfolgen grundsätzlich unter Ansatz des Konzernsteuersatzes von 32 %, sofern sie nicht einzelnen Gesellschaften zuzuordnen sind.

Passive latente Steuern auf Gewinnausschüttungen wesentlicher verbundener Unternehmen werden im Jahr der Vereinnahmung gebildet.

Zusammensetzung der Ertragsteuern

Die tatsächlichen und die latenten Ertragsteuern setzen sich wie folgt zusammen:

Ertragsteuern
in TEUR20142013
Tatsächliche Steuern für das Berichtsjahr283.911131.873
Periodenfremde tatsächliche Steuern-16.190-39.069
Latente Steuern aufgrund temporärer Unterschiede52.93782.053
Latente Steuern aus Verlustvorträgen-1.288-29.051
Veränderung latenter Steuern aufgrund von Steuersatzänderungen-6.739
Wertberichtigungen auf latente Steuern-13.80724.076
Gesamt305.563163.143
Aufteilung des ausgewiesenen Steueraufwands/-ertrags auf In- und Ausland  
in TEUR20142013
Laufende Steuern
Inland182.5419.015
Ausland85.18183.790
Latente Steuern
Inland53.28991.174
Ausland-15.448-20.836
Gesamt305.563163.143

In der folgenden Tabelle werden die aktiven und passiven latenten Steuern auf die Bilanzpositionen aufgeteilt, aus denen sie resultieren.

Latente Steuerforderungen und -verbindlichkeiten aller Konzerngesellschaften
in TEUR20142013
Aktive
Steuerliche Verlustvorträge94.40190.467
Rückstellungen für noch nicht abgewickelte Versicherungsfälle210.604200.328
Deckungsrückstellung79.59643.071
Sonstige versicherungstechnische/nicht-technische Rückstellungen380.690341.699
Depotforderungen620.013948.054
Abgegrenzte Abschlusskosten44.29830.547
Abrechnungsforderungen/- verbindlichkeiten78.88115.472
Bewertungsunterschiede aus Kapitalanlagen31.30813.740
Depots aus Finanzierungsgeschäften75419
Sonstige Bewertungsunterschiede38.41033.926
Wertberichtigungen1-51.544-64.600
Gesamt1.527.4111.652.723
Passive
Rückstellungen für noch nicht abgewickelte Versicherungsfälle45.56327.711
Deckungsrückstellung100.324880.026
Sonstige versicherungstechnische/nicht-technische Rückstellungen482.65886.101
Schwankungsrückstellung1.114.6411.046.733
Depotverbindlichkeiten476.105183.751
Abgegrenzte Abschlusskosten218.590319.989
Abrechnungsforderungen/- verbindlichkeiten109.28086.681
Bewertungsunterschiede aus Kapitalanlagen401.707199.532
Bestandswert erworbener Versicherungsbestände (PVFP)10.29910.659
Sonstige Bewertungsunterschiede49.91215.091
Gesamt3.009.0792.856.274
Latente Steuerverbindlichkeiten1.481.6681.203.551

In der obigen Tabelle sind die latenten Steuerforderungen und -verbindlichkeiten unsaldiert dargestellt. Nach entsprechender Saldierung werden die aktiven und passiven latenten Steuern in der Bilanz wie folgt ausgewiesen:

Saldierung der latenten Steuerforderungen und -verbindlichkeiten
in TEUR20142013
Aktive latente Steuern393.923508.841
Passive latente Steuern1.875.5911.712.392
Latente Steuerverbindlichkeiten1.481.6681.203.551

Aufgrund der im Geschäftsjahr direkt im Eigenkapital erfassten unrealisierten Gewinne aus Kapitalanlagen sowie aus der Währungsumrechnung wurde ebenso direkt im Eigenkapital tatsächlicher und latenter Steueraufwand, einschließlich der auf nicht beherrschende Gesellschafter entfallenden Beträge, in Höhe von 258,2 Mio. EUR (217,8 Mio. EUR Steuerertrag) ausgewiesen.

In der nachfolgenden Tabelle wird der erwartete Steueraufwand auf den in der Gewinn- und Verlustrechnung ausgewiesenen tatsächlichen Steueraufwand übergeleitet. Zur Berechnung des erwarteten Konzernsteueraufwands wird das Vorsteuerergebnis mit dem Konzernsteuersatz multipliziert.

Überleitung vom erwarteten zum ausgewiesenen Steueraufwand
in TEUR20142013
Ergebnis vor Ertragsteuern1.370.6701.102.392
Konzernsteuersatz32 %32 %
Erwarteter Steueraufwand438.614352.765
Veränderung der Steuersätze-6.739
Steuersatzdifferenzen Tochterunternehmen-90.919-85.929
Nicht abzugsfähige Aufwendungen54.02520.402
Steuerfreie Erträge-52.854-152.066
Aperiodischer Steueraufwand/-ertrag-34.2695.233
Wertberichtigungen auf latente Steuern/Verlustvorträge-13.80724.077
Sonstige4.7735.400
Ausgewiesener Steueraufwand305.563163.143

Der Steueraufwand des Geschäftsjahres stieg gegenüber dem Vorjahr um 142,4 Mio. EUR auf 305,6 Mio. EUR (163,1 Mio. EUR) deutlich. Der Anstieg ist im Wesentlichen auf die Anpassung latenter Steuern auf den auf Freistellungsbetriebsstätten der Hannover Rück SE entfallenden Anteil an der Schwankungsrückstellung im Vorjahr zurückzuführen. Weiterhin hatte das gestiegene Volumen von konzerninterner Retrozession bestimmter Portefeuilles aus dem Bereich der Personen-Rückversicherung, die im Ursprungsland zu steuerfreien Erträgen, in Deutschland jedoch zu steuerlich anrechenbaren Aufwendungen führt, zu einer Verringerung der Steuerlast im Vorjahr beigetragen. Die Steuerquote beträgt 22,3 % (14,8 %).

Zeitliche Nutzbarkeit nicht aktivierter Verlustvorträge

Zum Bilanzstichtag bestehen nicht genutzte steuerliche Verlustvorträge und Steuergutschriften in Höhe von 352,8 Mio. EUR (321,8 Mio. EUR). Von diesen wurden unter Berücksichtigung lokaler Steuersätze 183,1 Mio. EUR (172,5 Mio. EUR) nicht aktiviert, da ihre Realisierung nicht mit ausreichender Sicherheit gewährleistet ist.

Auf aktive, zu versteuernde temporäre Differenzen in Höhe von 135,0 Mio. EUR (108,4 Mio. EUR) und passive, zu versteuernde temporäre Differenzen in Höhe von 52,3 Mio. EUR (36,6 Mio. EUR) im Zusammenhang mit Anteilen an Konzerngesellschaften wurden keine latenten Steuern gebildet, da der Hannover Rück-Konzern deren Umkehrung steuern kann und sie sich nicht in absehbarer Zeit umkehren werden.

Die nutzbaren, aber nicht aktivierten Verlustvorträge verfallen wie folgt:

Ablauf der nicht aktivierten Verlustvorträge und temporären Differenzen
in TEURein bis fünf
Jahre
sechs bis
zehn Jahre
> zehn
Jahre
UnbegrenztGesamt
Temporäre Differenzen3.0833.083
Verlustvorträge3.220179.842183.062
Gesamt3.220182.925186.145
 

Verlauf

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