Wirtschaftliches Umfeld
BIP-Wachstum | % | 2016f | 2015e | 2014 | 2013 | 2012 | ||||
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EU-281)2) | 1,9–2,0 | 1,7–1,9 | 1,3–1,4 | 0,1 | –0,5 | |||||
Österreich2) 3) | 1,4–1,6 | 0,7 | 0,4 | 0,3 | 0,9 | |||||
Bulgarien1) 2) 4) | 1,5–2,3 | 1,1–2,0 | 1,7 | 1,1 | 0,5 | |||||
Kroatien1) 2) 4) 6) | 1,0–1,4 | 0,5-1,1 | –0,4 | –0,9 | –2,2 | |||||
Mazedonien5) 6) | 3,2–3,8 | 3,2–3,5 | 3,5–3,8 | 2,7 | –0,4 | |||||
1) Quelle: „European Economic Forecast, Spring 2015", EU-Kommission, Mai 2015 | ||||||||||
2) Quelle: „Prognose der Österreichischen Wirtschaft 2015-16", IHS, September 2015 | ||||||||||
3) Quelle: „Prognose für 2014 und 2015: Erste Zeichen einer Konjunkturerholung",WIFO, September 2015 | ||||||||||
4) Quelle: „Strategie Österreich und CEE 4. Quartal 2015", Raiffeisen Research, September 2015 | ||||||||||
5) Quelle: „Europe and Central Asia Economic Outlook", World Bank, Juni 2015 | ||||||||||
6) Quelle: „World Economic Outlook", International Monetary Fund, April 2015 |
Die Weltwirtschaft entwickelte sich im Jahresverlauf 2015 – nicht zuletzt belastet durch die Turbulenzen in der weltweit zweitgrößten Volkswirtschaft China – sehr volatil. Wirtschaftsforscher gehen für das Gesamtjahr 2015 von einem globalen Wirtschaftswachstum von 3,0 % bis 3,5 % aus. Für die chinesische Wirtschaft werden aktuell Wachstumsraten von rund 7 % vorausgesagt – und damit der niedrigste Wert seit 1990. Zusätzlich befinden sich große Volkswirtschaften wie Russland oder Brasilien in einer Rezession. Die USA und der Euroraum hingegen verzeichnen steigende Wachstumsraten. Europa profitiert dabei von den erfolgreichen Reformen in ehemaligen Krisenländern wie Irland oder Spanien; zusätzlich positiv wirken konjunkturstützende Faktoren wie der niedrigere Ölpreis, der schwächere Euro sowie die expansive Geldpolitik der europäischen Zentralbank. Vor diesem Hintergrund wird für die Eurozone für 2015 eine Wachstumsrate von 1,7 % bis 1,9 %, für 2016 ein Zuwachs zwischen 1,9 % und 2,0 % erwartet.
Die Wirtschaft in Österreich wächst 2015 nur schwach. Trotz des niedrigen Zinsniveaus sind heimische Unternehmen sehr vorsichtig in ihren Investitionsentscheidungen. Zusätzlich stagnierte der Privatkonsum der Haushalte. Erst im kommenden Jahr dürfte sich der Wachstumsrückstand gegenüber dem Durchschnitt des Euroraums etwas verringern. So sollte der Konsum der privaten Haushalte 2016 aufgrund der Einkommensentlastung durch die Steuerreform 2015/16 und der Ausweitung der Beschäftigung wieder zunehmen. Angesichts dieses Umfelds rechnen die Wirtschaftsforscher für 2015 mit einem Wirtschaftswachstum von 0,7 %, das sich 2016 auf 1,4 % bis 1,6 % etwas beschleunigen soll.
In Bulgarien hat das BIP im Berichtszeitraum weiter zugenommen. Die größten Impulse gingen hier von den Nettoexporten und den Investitionsaktivitäten aus, während sich die Nachfrage der Privathaushalte nur leicht erhöhte. Die laufende Stabilisierung des bulgarischen Arbeitsmarkts und der Staatsfinanzen dürfte sich dank der positiven BIP-Dynamik wie erwartet auch 2015 und 2016 in gemäßigtem Tempo fortsetzen. Für 2015 wird aktuell ein Wirtschaftswachstum von 1,1 % bis 2,0 % erwartet. Dieser positive Trend soll auch 2016 weiter anhalten und sich in einer Wachstumsrate zwischen 1,5 % und 2,3 % niederschlagen.
Die jüngsten Wirtschaftsdaten aus Kroatien bestätigen das Einsetzen einer moderaten Erholung. Wichtigster Wachstumsträger ist hier bisher die gesteigerte Exporttätigkeit, während von der Binnennachfrage erst ab 2016 stärkere Impulse erwartet werden. Aus aktueller Perspektive dürfte 2015 zudem das erfolgreichste Tourismusjahr aller Zeiten gewesen sein. In nächster Zeit wird nun auch mit einem Rückgang der aktuell hohen Arbeitslosigkeit gerechnet. Für das laufende Jahr 2015 gehen die Wirtschaftsforscher von einem Wachstum des BIP zwischen 0,5 % und 1,1 % aus, 2016 dürfte der Zuwachs zwischen 1,0 % und 1,4 % liegen.
Mit einem Wirtschaftswachstum von 3,8 % war Mazedonien im Jahr 2014 regionaler Spitzenreiter. Verantwortlich dafür war vor allem die solide Investitionsnachfrage, die von öffentlichen Infrastrukturprojekten profitiert. Hinzu kam ein kräftiger Anstieg der Exporte. Ungeachtet dieser vergleichsweise robusten Wirtschaftsentwicklung liegt die Arbeitslosigkeit jedoch auf unverändert hohem Niveau. 2015 dürfte die Wirtschaftsleistung Mazedoniens um 3,2 % bis 3,5 % zulegen, während die Schätzungen für das Wirtschaftswachstum für das Jahr 2016 zwischen 3,2 % und 3,8 % liegen.