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Prognosebericht

Wirtschaftliche Entwicklung

Die Prognosen für das Jahr 2012 sind mit erheblichen Unsicherheiten behaftet, denn die weltwirtschaftliche Entwicklung hängt stark davon ab, wie die Schuldenkrise im Euroraum bewältigt wird. Das ifo Institut beispielsweise hat ein Basisszenario skizziert, nach dem es 2012 gelingt, die Finanzmärkte nachhaltig zu beruhigen und eine Verschärfung der europäischen Schuldenkrise zu verhindern. Dies setzt voraus, dass entsprechende Anstrengungen zur Sanierung der Staatsfinanzen in den kritischen Mitgliedsstaaten des Euroraums ergriffen werden. Es ist jedoch alles andere als sicher, dass sich das Basisszenario erfüllt; eine Vielzahl weiterer Szenarien ist denkbar.

Nach diesem Basisszenario ist davon auszugehen, dass sich die wirtschaftliche Expansion im Jahr 2012 – aufgrund der gestiegenen Unsicherheiten sowie der Verschuldungsprobleme in vielen Industrieländern – weiter verlangsamt. Es wird erwartet, dass sich die Finanzierungsbedingungen am freien Markt für Banken und Unternehmen verschlechtern und deshalb viele Konsum- und Investitionsausgaben aufgeschoben werden. Die Sparanstrengungen privater Haushalte sollten die Entwicklung des privaten Konsums in einigen europäischen Ländern und den USA stark belasten. Außerdem wird die Finanzpolitik in Europa und USA voraussichtlich stark restriktiv ausgerichtet sein. Die konjunkturelle Abschwächung in den Industrieländern könnte sich dämpfend auf die Wirtschaft in den Emerging Markets auswirken. Jedoch sollten die Schwellenländer mit immer noch guten Wachstumsraten auch 2012 ein stabilisierendes Element für die Weltwirtschaft darstellen. Insgesamt ist damit zu rechnen, dass sich die weltweite Produktion nur schwach ausweitet.

In den USA wird sich die Konjunktur voraussichtlich zunächst weiter verlangsamen; im zweiten Halbjahr könnte sie sich dann stabilisieren. Angesichts einer anhaltend hohen Verschuldung der privaten Haushalte sowie der sich nur langsam abbauenden Arbeitslosenquote dürfte sich der private Konsum nur schleppend erholen. Weitere negative Impulse für die Binnennachfrage dürfte die weiterhin restriktive Fiskalpolitik geben. Auch wird erwartet, dass US-amerikanische Unternehmen im Jahr 2012 eine geringere Investitionsbereitschaft zeigen. Für das Jahr 2012 schätzt das ifo Institut den Anstieg des Bruttoinlandsprodukts der USA auf 1,8 %.

Im Euroraum sollten die Schuldenkrise sowie eine strikte Haushaltspolitik in vielen Ländern dazu führen, dass sich die Wirtschaft insgesamt nur schwach entwickelt. Die Unterschiede zwischen den einzelnen Ländern dürften hierbei weiterhin erheblich sein. Es wird erwartet, dass die Binnennachfrage nur kaum ansteigt, da der öffentliche Konsum aufgrund der Ausgabenkürzungen schrumpfen und der private Verbrauch infolge kräftiger Steuererhöhungen stagnieren wird. Besonders schwach dürfte sich die Binnennachfrage in Italien, Frankreich sowie in der südeuropäischen Peripherie entwickeln. Positive konjunkturelle Impulse sollten im Jahr 2012 lediglich aus dem Außenbeitrag kommen, der allerdings nur aus der schwachen Entwicklung der Importe resultiert und nicht aus starken Zuwächsen der Exporte. Trotz einer für die zweite Jahreshälfte erwarteten konjunkturellen Aufhellung erwartet das ifo Institut insgesamt ein Schrumpfen des Bruttoinlandsprodukts im Jahr 2012 um 0,2 %.

Nach zwei Jahren des Aufschwungs könnte sich die Konjunktur in Deutschland im Jahr 2012 wieder abschwächen. Maßgeblich hierfür sind eine schwächere Weltwirtschaft sowie die dämpfenden Effekte, die von der europäischen Schuldenkrise ausgehen. So sollten die Konsolidierungs- und Sparanstrengungen im Euroraum die Exporte erheblich belasten. Zudem werden sich voraussichtlich auch die Ausrüstungsinvestitionen abschwächen. Der zyklisch eher nachlaufende private Konsum wird dagegen von der guten Arbeitsmarktlage und der noch recht günstigen Einkommenssituation gestützt und robust expandieren. Es ist daher zu erwarten, dass Deutschland – im Gegensatz zu vielen europäischen Ländern – nicht in eine Rezession geraten wird. Laut ifo Institut dürfte das Bruttoinlandsprodukt im Jahr 2012 um 0,4 % zunehmen.

Die Wirtschaft Chinas sollte im Jahr 2012 eine im weltweiten Vergleich weiterhin überdurchschnittliche Dynamik entfalten, auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung etwas an Tempo verlieren dürfte. Für das Bruttoinlandsprodukt wird ein leichter Rückgang gegenüber 2011 auf etwa 8,2 % erwartet. In Japan sollten Wiederaufbaumaßnahmen zu einer Ausweitung der Produktion führen. Für 2012 wird ein Anstieg des japanischen Bruttoinlandsprodukts von 2,0 % erwartet.

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