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7. Sonstige Angaben

7.1 Derivative Finanzinstrumente

Derivate sind Finanzinstrumente, deren Marktwert von einem zugrunde liegenden Handelsgegenstand, wie z. B. Aktien, Rentenpapieren, Indizes oder Devisen, abgeleitet wird. Derivative Finanzinstrumente setzen wir ein, um Teilbestände gegen Zins- und Marktpreisrisiken abzusichern, Erträge zu optimieren oder Kauf- und Verkaufsabsichten zu realisieren. Dabei wird besonders darauf geachtet, die Risiken zu begrenzen, erstklassige Kontrahenten auszuwählen und die Vorgaben aus Anlagerichtlinien strikt einzuhalten.

Die Marktwerte der derivativen Finanzinstrumente wurden auf der Basis der am Bilanzstichtag zur Verfügung stehenden Marktinformationen ermittelt. Im Hinblick auf die verwendeten Bewertungsmodelle verweisen wir auf Kapitel 3.2 „Zusammenfassung wesentlicher Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden“. Soweit das Grundgeschäft und das Derivat nicht als Einheit bilanziert werden, wird das Derivat unter den sonstigen, ergebniswirksam zum Zeitwert bewerteten Finanzinstrumenten oder unter den anderen Verbindlichkeiten ausgewiesen.

Zur Absicherung von Zinsrisiken aus Darlehen im Rahmen der Finanzierung von Immobilien hält die Hannover Rück derivative Finanzinstrumente, die zu einem Ausweis von anderen Verbindlichkeiten von 3,2 Mio. EUR (2,3 Mio. EUR) führen.

Im Bestand der Hannover Rück befanden sich zum Bilanzstichtag derivative Finanzinstrumente in Form von Devisentermingeschäften, die zur Absicherung von Zahlungsströmen aus Rückversicherungsverträgen abgeschlossen wurden. Aus diesen Transaktionen resultiert ein Ausweis von anderen Verbindlichkeiten in Höhe von 20,7 Mio. EUR (34,9 Mio. EUR andere Verbindlichkeiten).

Darüber hinaus hält die Hannover Rück derivative Finanzinstrumente zur Absicherung von Inflationsrisiken innerhalb der Schadenreserven. Aus diesen Transaktionen resultiert ein Ausweis von anderen Verbindlichkeiten in Höhe von 32,5 Mio. EUR (31,4 Mio. EUR) und von sonstigen ergebniswirksam zum Zeitwert bewerteten Finanzinstrumenten von 12,2 Mio. EUR (0,2 Mio. EUR).

Zeitwerte und Nominale der oben beschriebenen Sicherungsinstrumente teilen sich den Fälligkeiten der zugrunde liegenden Termingeschäfte nach wie folgt auf:

Laufzeitstruktur derivativer Finanzinstrumente in TEUR
  2011
  bis drei Monate drei Monate bis ein Jahr ein bis fünf Jahre fünf bis zehn Jahre 31.12.
Zinssicherung          
Zeitwerte -3.158 -3.158
Nominalwerte 84.179 84.179
Währungssicherung          
Zeitwerte -870 -2.735 -12.015 -5.037 -20.657
Nominalwerte 11.348 7.830 39.339 21.574 80.091
Inflationssicherung          
Zeitwerte -14.638 -5.705 -20.343
Nominalwerte 2.868.253 308.564 3.176.817
Summe aller Sicherungsgeschäfte          
Zeitwerte -870 -2.735 -29.811 -10.742 -44.158
Nominalwerte 11.348 7.830 2.991.771 330.138 3.341.087
Laufzeitstruktur derivativer Finanzinstrumente in TEUR
  2010
  bis drei Monate drei Monate bis ein Jahr ein bis fünf Jahre fünf bis zehn Jahre 31.12.
Zinssicherung          
Zeitwerte -2.325 -2.325
Nominalwerte 61.011 61.011
Währungssicherung          
Zeitwerte -1.349 -3.912 -18.129 -11.516 -34.906
Nominalwerte 12.844 9.339 47.853 37.264 107.300
Inflationssicherung          
Zeitwerte -31.227 -31.227
Nominalwerte 2.535.120 2.535.120
Summe aller Sicherungsgeschäfte          
Zeitwerte -1.349 -3.912 -51.681 -11.516 -68.458
Nominalwerte 12.844 9.339 2.643.984 37.264 2.703.431

Die saldierten Marktwertänderungen dieser Instrumente verbesserten das Ergebnis des Geschäftsjahres um 19,8 Mio. EUR (50,9 Mio. EUR Ergebnisbelastung).

Derivate Finanzinstrumente im Zusammenhang mit der Rückversicherung

Eine geringe Anzahl von Verträgen im Bereich der Personen-Rückversicherung weist Merkmale auf, die die Anwendung der Vorschriften des IFRS 4 „Insurance Contracts“ zu eingebetteten Derivaten erfordern. Nach diesen Vorschriften sind bestimmte in Rückversicherungsverträgen eingebettete Derivate von dem zugrunde liegenden Versicherungsvertrag („Host Contract“) zu trennen, separat gemäß IAS 39 „Financial Instruments: Recognition and Measurement“ zum Marktwert zu bilanzieren und unter den Kapitalanlagen auszuweisen. Schwankungen im Marktwert der derivativen Komponenten sind in den Folgeperioden ergebniswirksam zu erfassen.

Im Rahmen der Bilanzierung von „Modified Coinsurance“- und „Coinsurance funds withheld“ (ModCo)-Rückversicherungsverträgen, bei denen Wertpapierdepots von den Zedenten gehalten und Zahlungen auf Basis des Ertrags bestimmter Wertpapiere des Zedenten geleistet werden, sind die Zinsrisikoelemente klar und eng mit den unterliegenden Rückversicherungsvereinbarungen verknüpft. Folglich resultieren eingebettete Derivate ausschließlich aus dem Kreditrisiko des zugrunde gelegten Wertpapierportefeuilles.

Die Hannover Rück ermittelt die Marktwerte der in die Mod-Co-Verträge eingebetteten Derivate unter Verwendung der zum Bewertungsstichtag verfügbaren Marktinformationen auf Basis einer „Credit Spread“-Methode, bei der das Derivat zum Zeitpunkt des Vertragsabschlusses einen Wert von null aufweist und im Zeitablauf aufgrund der Veränderungen der Credit Spreads der Wertpapiere schwankt. Das Derivat hat zum Bilanzstichtag einen negativen Wert in Höhe von 12,9 Mio. EUR und wird unter den anderen Verbindlichkeiten (45,2 Mio. EUR sonstige, ergebniswirksam zum Zeitwert bewerteten Finanzinstrumente) ausgewiesen.

Bedingt durch die Ausweitung der Credit Spreads im Jahresverlauf ergab sich ein negativer Ergebnisbeitrag aus der Marktwertveränderung des Derivates in Höhe von 55,4 Mio. EUR vor Steuern (10,7 Mio. EUR Ergebnisverbesserung).

Bei einer weiteren Gruppe von Verträgen aus dem Bereich der Personen-Rückversicherung erfolgt die Bewertung der derivativen Komponente auf Basis stochastischer Überlegungen. Die Bewertung führte am Bilanzstichtag zu einem positiven Derivatwert in Höhe von 8,2 Mio. EUR (9,3 Mio. EUR). Das Derivat wurde unter den sonstigen, ergebniswirksam zum Zeitwert bewerteten Finanzinstrumenten ausgewiesen. Aus der Bewertung resultierte zum 31. Dezember 2011 eine Ergebnisbelastung in Höhe von 1,1 Mio. EUR (0,6 Mio. EUR).

Die „Eurus-II“-Transaktion begründet gemäß IAS 39 „Financial Instruments: Recognition and Measurement“ ein Derivat, dessen Zeitwert zum 31. Dezember 2011 –0,1 Mio. EUR (–6,8 Mio. EUR) beträgt und das wir zum Stichtag unter den anderen Verbindlichkeiten ausgewiesen haben. Aus der Bewertung resultierte im Berichtsjahr eine Ergebnisverbesserung in Höhe von 6,7 Mio. EUR (5,3 Mio. EUR Ergebnisbelastung). Wir verweisen auf die Erläuterungen im Kapitel 4 „Konsolidierung“ zur Verbriefung von Rückversicherungsrisiken.

Insgesamt führte die Anwendung der Regelungen zur Bilanzierung von Derivaten im Zusammenhang mit der Versicherungstechnik zum Bilanzstichtag zu einem Ausweis von Vermögenswerten in Höhe von 8,8 Mio. EUR (54,5 Mio. EUR) sowie zu einem Ausweis von Verbindlichkeiten aus den aus versicherungstechnischen Posten resultierenden Derivaten in Höhe von 13,0 Mio. EUR (8,5 Mio. EUR). Aus allen separat zu bewertenden Derivaten im Zusammenhang mit der Versicherungstechnik waren im Berichtsjahr Ergebnisverbesserungen in Höhe von 8,8 Mio. EUR (11,0 Mio. EUR) sowie Ergebnisbelastungen in Höhe von 56,4 Mio. EUR (22,2 Mio. EUR) zu verzeichnen.

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