Nordamerika
Der (Rück-)Versicherungsmarkt Nordamerikas ist sowohl weltweit als auch für die Hannover Rück der größte Einzelmarkt. Gezeichnet wird das Geschäft über Makler.
Das ökonomische Umfeld im Berichtsjahr stellte sich für unsere Kunden in Nordamerika überwiegend vorteilhaft dar. Die versicherten Werte wuchsen wieder und die Prämien stiegen an. Für viele unserer Kunden ist der Anstieg des Prämienvolumens richtungsweisend und Grundlage für weitere positive Ergebnisentwicklungen. Belastend wirkten sich allerdings das nach wie vor niedrige Zinsniveau aus sowie im 4. Quartal 2012 der Wirbelsturm „Sandy“. Dies führte dazu, dass die Eigenkapitalrenditen im Erstversicherungsmarkt im vierten Jahr in Folge lediglich 4 % bis 6 % betrugen. Der Druck, angesichts dieser Tendenzen eine kombinierte Schaden-/Kostenquote von deutlich unter 95 % zu erzielen, nahm bei allen großen Zeichnern zu. Die Ratenerhöhungen im Originalmarkt, die seit Mitte 2011 zu verzeichnen waren, haben sich für das Geschäftsjahr noch beschleunigt. Am deutlichsten fielen die Preissteigerungen für die Bereiche des industriellen Sachgeschäfts und für Arbeitsunfalldeckungen aus. Gleichwohl haben sie das attraktive Profitabilitätsniveau des letzten harten Markts noch keineswegs erreicht.
Im Rückversicherungsmarkt stiegen die Prämieneinnahmen im Geschäftsjahr erneut überproportional deutlich an. Neue Marktteilnehmer gab es kaum, während der Konsolidierungsprozess dank Übernahmen weiter voranschritt. Trotz weiter gestiegenem Eigenkapital kann der Markt als diszipliniert bezeichnet werden.
Vor diesem Hintergrund konnte die Hannover Rück im Berichtsjahr ihr Prämienvolumen in Originalwährung um 15 % ausbauen; erwartet hatten wir im letzten Jahr lediglich 2 %.
Dank unserer exzellenten Bonität sind wir ein geschätzter Ansprechpartner unserer Kunden, weshalb sie Wert darauf legen, dass uns nahezu alle ihre Haftpflichtplatzierungen angetragen werden. Die Aufwertung unseres Ratings von „A“ auf „A+“ durch A.M. Best hat das Vertrauen unserer Zedenten noch einmal gestärkt, sodass wir unsere Anteile an der Rückversicherungsdeckung weiter ausbauen konnten.
Der Zugang zum Gesamtportefeuille unserer Kunden und Makler verschafft uns weiterhin die Möglichkeit, unser Portefeuille bestmöglich zu diversifizieren. Dies macht sich beispielsweise an folgenden Zahlen fest: Unsere rund 2.500 Verträge unterhalten wir mit fast 600 Kunden. Unser breites Produktangebot sowie die Tatsache, dass wir uns in allen Sparten engagieren – vorausgesetzt der Preis ist risikoadäquat –, werden von unseren Geschäftspartnern immer wieder als sehr positiv bewertet. Und so schneiden wir bei einschlägigen Umfragen über nunmehr zehn Jahren regelmäßig als Nummer 1 im Maklermarkt ab.
Angesichts eines verbesserten Preisumfelds haben wir unser Geschäft im Berichtsjahr wieder ausgebaut. Dies ist uns gelungen, obwohl viele der Erstversicherer ihren Selbstbehalt erhöht haben. In der Sachversicherung haben wir durchschnittliche Ratenerhöhungen im Katastrophenbereich und in der Pro-Risiko-Rückversicherung von 5 % bis 10 % erzielt. Im Haftpflichtbereich stiegen die Preise in fast allen Sparten – in der Arbeiterunfallversicherung bereits schon im zweiten Jahr in Folge.
Weiter aktiv ist die Hannover Rück im Agenturgeschäft. Wir haben sowohl in den USA als auch in Kanada dieses Geschäft mithilfe unserer Gruppengesellschaften und deren erweiterter Lizenzierung deutlich ausgebaut.
Die Großschadensituation war im Geschäftsjahr wesentlich vom Hurrikan „Sandy“ bestimmt, der dafür sorgte, dass die Hurrikansaison nicht so schadenarm blieb wie im Vergleichsjahr. Für die Hannover Rück betrug die Schadenbelastung aus diesem Ereignis 258 Mio. EUR. Mehr Informationen hierzu geben wir im Kapitel „Globales Katastrophengeschäft“. Die kombinierte Schaden-/Kostenquote betrug 102,5 % nach 110,8 % im Jahr 2011. Mit dem Ergebnis für unser Geschäft in Nordamerika sind wir grundsätzlich sehr zufrieden.