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Wirtschaftliche Entwicklung

Weltwirtschaft

Die Prognose für die Weltwirtschaft des Jahres 2013 birgt zahlreiche Unsicherheiten. Zum Jahresübergang 2012 auf 2013 ist die Weltwirtschaft stark geprägt von der Krise im Euroraum und den Unwägbarkeiten im finanzpolitischen Kurs der USA. Dort fand sich nach intensivem Ringen erst in letzter Minute zu Jahresbeginn 2013 ein erster Kompromiss im Haushaltsstreit zur sogenannten Fiskalklippe. Zudem zeigt sich weiterhin eine eher verhaltene Dynamik in den Schwellenländern.

Insgesamt wird die Entwicklung 2013 vor allem vom Verlauf der Krise im Euroraum abhängen. Inwiefern sie bewältigt wird, hängt vom Gelingen der Konsolidierungsmaßnahmen in den einzelnen Mitgliedsstaaten ab. Das ifo Institut legt in seinem Basisszenario für das laufende Jahr die Annahme zugrunde, dass die Mitgliedstaaten unverändert und fristgerecht ihren Konsolidierungskurs halten und die Finanzsituation im Euroraum nicht erneut eskaliert.

In den fortgeschrittenen Volkswirtschaften dominiert 2013 die grundsätzlich konjunkturdämpfende Wirkung der Konsolidierungsmaßnahmen des privaten und des öffentlichen Sektors. Stützend wirkt hier vor allem die Geldpolitik, die das Zinsniveau extrem niedrig hält. Wenn die Regierungen ihre Reformanstrengungen konsequent umsetzen, wird das Vertrauen von Investoren, Unternehmen und Haushalten in die Stabilisierung des Euroraums voraussichtlich wieder wachsen. In den USA werden eine aufwärtsgerichtete Produktion und ein Anstieg der Binnennachfrage erwartet. Auch in vielen Schwellenländern dürften die geld- und fiskalpolitischen Maßnahmen ihre Wirkung zeigen und die Konjunktur günstig beeinflussen. Die verfügbaren Einkommen dürften steigen und den privaten Konsum ankurbeln. Das reale Bruttoinlandsprodukt (BIP) weltweit wird nach Einschätzung des Instituts für Weltwirtschaft um 3,4 % wachsen.

USA

Zum Jahresauftakt wurde in den USA eine drohende Rezession abgewendet, nachdem Demokraten und Republikaner kurzfristig eine Lösung im Haushaltsstreit zur sogenannten Fiskalklippe gefunden hatten. Dennoch werden die Verschuldung und der Abbau des Defizits die bestimmenden wirtschaftspolitischen Themen bleiben. Die Debatte über die Ausweitung der Schuldenobergrenze und die Frage automatischer Ausgabenkürzungen erfordern jedoch weitere Verhandlungen zwischen den Parteien. Ein Aufschwung der Konjunktur ist zu Beginn des Jahres 2013 noch nicht zu erwarten, denn die Unsicherheiten in der US-Finanzpolitik hemmen nach wie vor die Investitionsbereitschaft der Unternehmen. Im weiteren Verlauf des Jahres könnten allerdings der positive Trend bei den Wohnungsbauinvestitionen und positive Effekte auf dem Arbeitsmarkt den privaten Konsum ankurbeln und der mäßigen Konjunkturentwicklung wieder Auftrieb geben. Vom Außenhandel werden nur geringe Impulse erwartet, weil die schwache Nachfrage wichtiger US-Handelspartner, zum Beispiel aus der Eurozone, den Anstieg der Exporte verhindert. Auch die Importnachfrage in den USA wird in Folge der Konsolidierungsbemühungen wahrscheinlich gering bleiben. Insgesamt könnte sich der Außenhandel leicht positiv entwickeln. Das BIP wird im Jahr 2013 gemäß den Berechnungen des ifo Instituts voraussichtlich um 1,6 % ansteigen.

Europa

Im Euroraum wird sich die Situation der einzelnen Staaten voraussichtlich unterschiedlich gestalten. Der private Konsum sowie die öffentlichen Ausgaben bleiben durch die restriktive Fiskalpolitik weiterhin gedämpft. Die Binnennachfrage dürfte folglich sinken, weshalb auch die Unternehmensinvestitionen zumindest in der ersten Hälfte des Jahres weiter zurückgehen werden. Positive Impulse werden vom Außenhandel erwartet, für den die Aufträge insbesondere aus dem außereuropäischen Ausland von Bedeutung sind. Aufgrund der schwachen Konjunktur ist mit einem weiteren Anstieg der Arbeitslosenquote zu rechnen, die laut ifo Institut im Jahr 2013 – bei erheblichen regionalen Unterschieden – bei durchschnittlich 12,2 % liegen könnte. Auch der private Konsum dürfte zunächst weiter sinken, könnte sich aber gegen Ende des Jahres 2013 stabilisieren. Insgesamt wird vom ifo Institut für 2013 ein Rückgang des BIP von -0,2 % prognostiziert.

Deutschland

Deutschland geht mit geringer Dynamik in das Wirtschaftsjahr 2013. Unter den Annahmen des Basisszenarios, d. h., dass sich die Krise im Euroraum nicht weiter verschärft und die Konsolidierungsmaßnahmen konsequent umgesetzt werden, erwartet das ifo Institut im Verlauf des Jahres einen verzögerten Aufschwung in Deutschland. Dieser könnte von binnenwirtschaftlichen Auftriebskräften und einer zunehmenden außereuropäischen Nachfrage nach deutschen Exportgütern getragen werden. Dadurch könnten auch der private Konsum und die Ausrüstungsinvestitionen wieder steigen. Auch die Exporte könnten wieder zunehmen. Am Arbeitsmarkt wird vorerst mit keiner merklichen Verbesserung gerechnet; die Arbeitslosenquote dürfte sich leicht auf 6,9 % erhöhen. Der Anstieg des BIP dürfte nach Ansicht des ifo Instituts insgesamt bei 0,7 % liegen.

China, Indien, Japan

Für China wird erwartet, dass weiterhin Konjunkturpakete erlassen werden, damit das Land seine Wachstumsziele erreichen kann. Das ifo Institut nimmt an, dass das BIP um 9,0 % wächst. Aufgrund zunehmender Exporte nach China und in die USA könnte auch in Indien die Konjunktur wieder leicht expandieren. Insgesamt dürfte das BIP in Indien um 4,6 % wachsen. In Japan hingegen dämpft eine schwache Exportnachfrage die Konjunktur; es wird ein Anstieg des BIP um 0,8 % erwartet.

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