Content

8.1 Derivative Finanzinstrumente und finanzielle Garantien

8. Sonstige Angaben
8.1 Derivative Finanzinstrumente und finanzielle Garantien

Derivate sind Finanzinstrumente, deren Marktwert von einem zugrunde liegenden Handelsgegenstand, wie z. B. Aktien, Rentenpapieren, Indizes oder Devisen, abgeleitet wird. Derivative Finanzinstrumente setzen wir ein, um Teilbestände gegen Zins- und Marktpreisrisiken abzusichern, Erträge zu optimieren oder Kauf- und Verkaufsabsichten zu realisieren. Dabei wird besonders darauf geachtet, die Risiken zu begrenzen, erstklassige Kontrahenten auszuwählen und die Vorgaben aus Anlagerichtlinien strikt einzuhalten.

Die Marktwerte der derivativen Finanzinstrumente wurden auf der Basis der am Bilanzstichtag zur Verfügung stehenden Marktinformationen ermittelt. Im Hinblick auf die verwendeten Bewertungsmodelle verweisen wir auf Kapitel 3.2 „Zusammenfassung wesentlicher Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden“.

Zur Absicherung von Zinsrisiken aus Darlehen im Rahmen der Finanzierung von Immobilien hält die Hannover Rück derivative Finanzinstrumente, die zu einem Ausweis von anderen Verbindlichkeiten von 1,4 Mio. EUR (3,9 Mio. EUR) führen.

Im Bestand der Hannover Rück befanden sich zum Bilanzstichtag derivative Finanzinstrumente in Form von Devisentermingeschäften, die zur Absicherung von Währungsrisiken abgeschlossen wurden. Aus diesen Transaktionen resultiert ein Ausweis von anderen Verbindlichkeiten in Höhe von 5,5 Mio. EUR (16,8 Mio. EUR) und von sonstigen ergebniswirksam zum Zeitwert bewerteten Finanzinstrumenten in Höhe von 16,7 Mio. EUR (Vorjahr: keine).

Darüber hinaus hält die Hannover Rück derivative Finanzinstrumente zur Absicherung von Inflationsrisiken innerhalb der Schadenreserven. Aus diesen Transaktionen resultiert ein Ausweis von anderen Verbindlichkeiten in Höhe von 34,1 Mio. EUR (4,9 Mio. EUR) und von sonstigen ergebniswirksam zum Zeitwert bewerteten Finanzinstrumenten in Höhe von 1,4 Mio. EUR (13,1 Mio. EUR).

Die Fälligkeiten der beizulegenden Zeitwerte und Nominale der oben beschriebenen Sicherungsinstrumente teilen sich wie folgt auf:

Laufzeitstruktur derivativer Finanzinstrumente 2013
in TEUR2013
bis
drei
Monate
drei
Monate
bis ein
Jahr
ein bis
fünf
Jahre
fünf bis
zehn
Jahre
Gesamt
Zinssicherung
Zeitwerte-2.6291.234-1.395
Nominalwerte136.16431.963168.127
Währungssicherung
Zeitwerte-37015.358-3.722-10411.162
Nominalwerte1.491362.94620.061927385.425
Inflationssicherung
Zeitwerte-1.034-19.151-12.527-32.712
Nominalwerte1.033.7941.437.956296.1382.767.888
Summe aller Sicherungsgeschäfte
Zeitwerte-37014.324-25.502-11.397-22.945
Nominalwerte1.4911.396.7401.594.181329.0283.321.440

Laufzeitstruktur derivativer Finanzinstrumente 2012
in TEUR2012
bis
drei
Monate
drei
Monate
bis ein
Jahr
ein bis
fünf
Jahre
fünf bis
zehn
Jahre
Gesamt
Zinssicherung
Zeitwerte-3.597-330-3.927
Nominalwerte82.66833.378116.046
Währungssicherung
Zeitwerte-935-2.585-10.696-2.586-16.802
Nominalwerte12.23777.96936.39511.038137.639
Inflationssicherung
Zeitwerte9.094-8778.217
Nominalwerte2.544.433304.8222.849.255
Summe aller Sicherungsgeschäfte
Zeitwerte-935-2.585-5.199-3.793-12.512
Nominalwerte12.23777.9692.663.496349.2383.102.940

Die saldierten Marktwertänderungen dieser Instrumente belasteten das Ergebnis des Geschäftsjahres mit 33,1 Mio. EUR (Ergebnisverbesserung um 27,4 Mio. EUR).

Die Hannover Rück schließt derivate Geschäfte auf Basis standardisierter Rahmenverträge ab, die Globalnettingvereinbarungen beinhalten. Nachfolgend aufgeführte Aufrechnungsvereinbarungen erfüllen die Kriterien für eine Saldierung in der Bilanz in der Regel nicht, da die Hannover Rück zum gegenwärtigen Zeitpunkt keinerlei Rechtsanspruch auf eine Saldierung der erfassten Beträge hat. Das Recht auf Saldierung ist grundsätzlich nur bei Eintritt bestimmter künftiger definierter Ereignisse durchsetzbar. Gestellte bzw. erhaltene Sicherheiten werden je Kontrahent maximal bis zur Höhe der jeweiligen Nettoverbindlichkeit bzw. Nettovermögenswerts berücksichtigt.

Aufrechnungsvereinbarungen 2013
in TEUR2013
Beizule-
gender
Zeitwert
Aufrech-
nungs-
verein-
barung
erhaltene/
gestellte
Bar-
Sicher-
heiten
Sonstige
erhaltene/
gestellte
Sicher-
heiten
Netto-
betrag
Derivative Forderungen18.0314.3493.47210.210
Derivative Verbindlichkeiten39.3124.34926.4548.509

Aufrechnungsvereinbarungen 2012
in TEUR2012
Beizule-
gender
Zeitwert
Aufrech-
nungs-
verein-
barung
erhaltene/
gestellte
Bar-
Sicher-
heiten
Sonstige
erhaltene/
gestellte
Sicher-
heiten
Netto-
betrag
Derivative Forderungen13.1143.7144.0643.4851.851
Derivative Verbindlichkeiten21.6183.7141.18416.720

Derivative Finanzinstrumente im Zusammenhang mit der Rückversicherung

Eine Anzahl von Verträgen im Bereich der Personen-Rückversicherung weist Merkmale auf, die die Anwendung der Vorschriften des IFRS 4 „Insurance Contracts“ zu eingebetteten Derivaten erfordern. Nach diesen Vorschriften sind bestimmte in Rückversicherungsverträgen eingebettete Derivate von dem zugrunde liegenden Versicherungsvertrag (Host Contract) zu trennen, separat gemäß IAS 39 „Financial Instruments: Recognition and Measurement“ zum Marktwert zu bilanzieren und unter den Kapitalanlagen auszuweisen. Schwankungen im Marktwert der derivativen Komponenten sind in den Folgeperioden ergebniswirksam zu erfassen.

Im Rahmen der Bilanzierung von Modified-Coinsurance und Coinsurance-Funds-Withheld (ModCo)-Rückversicherungsverträgen, bei denen Wertpapierdepots von den Zedenten gehalten und Zahlungen auf Basis des Ertrags bestimmter Wertpapiere des Zedenten geleistet werden, sind die Zinsrisikoelemente klar und eng mit den unterliegenden Rückversicherungsvereinbarungen verknüpft. Folglich resultieren eingebettete Derivate ausschließlich aus dem Kreditrisiko des zugrunde gelegten Wertpapierportefeuilles.

Die Hannover Rück ermittelt die Marktwerte der in die ModCo-Verträge eingebetteten Derivate unter Verwendung der zum Bewertungsstichtag verfügbaren Marktinformationen auf Basis einer Credit-Spread-Methode, bei der das Derivat zum Zeitpunkt des Vertragsabschlusses einen Wert von null aufweist und im Zeitablauf aufgrund der Veränderungen der Credit Spreads der Wertpapiere schwankt. Das Derivat hat zum Bilanzstichtag einen positiven Wert in Höhe von 45,3 Mio. EUR (39,8 Mio. EUR) und wird unter den sonstigen, ergebniswirksam zum Zeitwert bewerteten Finanzinstrumenten ausgewiesen.

Im Jahresverlauf ergab sich ein positiver Ergebnisbeitrag aus der Marktwertveränderung des Derivates in Höhe von 7,4 Mio. EUR vor Steuern (51,8 Mio. EUR).

Eine Reihe von im Vorjahr gezeichneten Transaktionen des Geschäftsfelds Personen-Rückversicherung, bei denen Gesellschaften der Hannover Rück ihren Vertragspartnern Deckung für Risiken aus möglichen, zukünftigen Zahlungsverpflichtungen aus Sicherungsinstrumenten bieten, sind ebenfalls als derivative Finanzinstrumente zu klassifizieren. Die Zahlungsverpflichtungen resultieren aus vertraglich definierten Ereignissen und beziehen sich auf die Entwicklung einer unterliegenden Gruppe von Erstversicherungsverträgen mit statutarischen Reservierungsanforderungen. Die Verträge sind als freistehende Kreditderivate gemäß IAS 39 einzuordnen und zu bilanzieren. Bei ihrem Erstansatz wurden diese derivativen Finanzinstrumente erfolgsneutral erfasst, da in gleicher Höhe Forderungen anzusetzen waren, die unter den sonstigen Vermögenswerten ausgewiesen werden. Wir verweisen auf Kapitel 6.6 „Sonstige Vermögenswerte“. Der beizulegende Zeitwert dieser Instrumente betrug am Bilanzstichtag 68,8 Mio. EUR (54,8 Mio. EUR), der unter den anderen Verbindlichkeiten ausgewiesen wird. Die Wertentwicklung in den Folgeperioden erfolgt in Abhängigkeit vom Risikoverlauf und führte im Geschäftsjahr zu einer Ergebnisverbesserung in Höhe von 1,0 Mio. EUR.

Bei einer weiteren Gruppe von Verträgen aus dem Bereich der Personen-Rückversicherung erfolgt die Bewertung der derivativen Komponente auf Basis stochastischer Überlegungen. Die Bewertung führte am Bilanzstichtag zu einem positiven Derivatwert in Höhe von 6,5 Mio. EUR (7,5 Mio. EUR). Das Derivat wurde unter den sonstigen, ergebniswirksam zum Zeitwert bewerteten Finanzinstrumenten ausgewiesen. Aus der Bewertung resultierte zum 31. Dezember 2013 eine Ergebnisbelastung in Höhe von 1,1 Mio. EUR (0,7 Mio. EUR).

Insgesamt führte die Anwendung der Regelungen zur Bilanzierung von Derivaten im Zusammenhang mit der Versicherungstechnik zum Bilanzstichtag zu einem Ausweis von Vermögenswerten in Höhe von 52,1 Mio. EUR (47,7 Mio. EUR) sowie zu einem Ausweis von Verbindlichkeiten aus den aus versicherungstechnischen Posten resultierenden Derivaten in Höhe von 78,0 Mio. EUR (60,9 Mio. EUR). Aus allen separat zu bewertenden Derivaten im Zusammenhang mit der Versicherungstechnik waren im Berichtsjahr Ergebnisverbesserungen in Höhe von 8,5 Mio. EUR (52,0 Mio. EUR) sowie Ergebnisbelastungen in Höhe von 4,4 Mio. EUR (7,1 Mio. EUR) zu verzeichnen.

Finanzielle Garantien

Im Segment Personen-Rückversicherung wurden zum Zweck der Finanzierung statutarischer Rückstellungen (sogenannte Triple-X- bzw. AXXX-Reserven) US-amerikanischer Zedenten strukturierte Transaktionen abgeschlossen. Die Strukturen erforderten jeweils den Einbezug einer Zweckgesellschaft. Die Zweckgesellschaften tragen von den Zedenten verbriefte, extreme Sterblichkeitsrisiken oberhalb eines vertraglich definierten Selbstbehalts und übertragen diese Risiken mittels eines fixen/variablen Swaps auf eine Konzerngesellschaft der Hannover Rück-Gruppe. Die Summe der vertraglich vereinbarten Kapazitäten der Transaktionen beträgt umgerechnet 1.372,2 Mio. EUR (1.137,9 Mio. EUR), mit Stand zum Bilanzstichtag wurden davon umgerechnet 892,1 Mio. EUR (848,1 Mio. EUR) gezeichnet. Die von Gesellschaften der Hannover Rück-Gruppe garantierten variablen Zahlungen an die Zweckgesellschaften decken deren Leistungsverpflichtungen. Bei einem Teil der Transaktionen werden die aus den Swaps im Leistungsfall resultierenden Zahlungen über Entschädigungsvereinbarungen von den Muttergesellschaften der Zedenten rückvergütet. Die Rückvergütungsansprüche aus den Entschädigungsvereinbarungen sind in diesem Fall getrennt von und bis zur Höhe der Rückstellung zu aktivieren.

Nach IAS 39 sind diese Transaktionen als Finanzgarantien zum beizulegenden Zeitwert zu bilanzieren. Die Hannover Rück legt hierbei die Nettomethode zugrunde, nach der der Barwert der vereinbarten fixen Swap-Prämien mit dem Barwert der Garantieverbindlichkeit saldiert wird. Infolgedessen betrug der beizulegende Zeitwert bei Erstansatz null. Der Ansatz des Höchstwerts aus dem fortgeführten Zugangswert bzw. dem nach IAS 37 als Rückstellung zu passivierenden Betrag erfolgt zu dem Zeitpunkt, an dem die Inanspruchnahme als wahrscheinlich einzustufen ist. Dies war zum Bilanzstichtag nicht der Fall.

Themennavigation und -sitemap

Fenster schließen





Mit der Themennavigation können Sie sich einen inhaltlich individuell auf Sie abgestimmten Bericht zusammenstellen. Wählen Sie dazu links Ihre(n) relevanten Themenbereich(e) aus und die entsprechenden Inhaltsseiten werden Ihnen in untenstehender Liste angezeigt. Über die dort angezeigten Begriffe gelangen Sie direkt auf die entsprechende Seite.

Mit den „Send“-Button speichern Sie Ihre Themenauswahl und Sie können sich im Online-Geschäftsbericht über die Seitennavigation innerhalb Ihrer Auswahl bewegen. Nicht relevante Seiten werden in der ersten Navigationsebene als inaktiv dargestellt und in den darunter liegenden Ebenen ausgeblendet. Sie können Ihre Auswahl im Bereich "Themennavigation" jederzeit wieder verändern oder aufheben, indem Sie "Themenauswahl aufheben" auswählen.

Mein Geschäftsbericht

Ihre Seite wurde erfolgreich in Ihre Auswahl übernommen. Klicken Sie im Service-Bereich auf "Mein Geschäfts­bericht" um zu Ihrer gesammelten Auswahl zu gelangen.

Link für Popup