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Ergebnisentwicklung

Zur Risikodiversifizierung tragen verschiedene Komponenten bei: unsere Marktführerschaft bei den Enhanced Annuities, das substanzielle Wachstum bei der Übernahme des Langlebigkeitsrisikos bei Senioren- und Pflegeversicherungsprodukten, das Wachstum in Lateinamerika, Asien und Afrika sowie das Mortalitätsrisiko aus den USA.

Unser Geschäftsmodell und die damit verbundene Vielfalt unseres Portefeuilles bedingen, dass unser operatives Ergebnis (EBIT) von einer ganzen Reihe von Faktoren beeinflusst wird. Im Wesentlichen sind dies:

  • Verlauf der biometrischen Risiken Mortalität, Langlebigkeit und Morbidität
  • Kundenbezogenes Kreditrisiko bei Finanzierungsrückversicherungsverträgen
  • Strukturelles Risiko der Bestandsfestigkeit hinsichtlich Financial Solutions
  • Kapitalanlageergebnis 1: Investmentergebnisse der selbstverwalteten Kapitalanlagen, die das Eigenkapital und die eigenen Reserven überdecken
  • Kapitalanlagerisiko 2: Investmentergebnisse der bei Zedenten hinterlegten Reservedepots
  • Entwicklung der internationalen Kapitalmärkte, hier insbesondere die Wechselkursschwankungen zwischen dem EUR (Bilanzwährung) und den wichtigen Fremdwährungen USD, GBP, AUD und ZAR
  • Entwicklung der eigenen Verwaltungskosten

Der Risikoverlauf der drei biometrischen Risiken Mortalität, Langlebigkeit und Morbidität ist eine bedeutende Ergebniseinflussgröße; er entwickelte sich im Berichtsjahr ausgesprochen inhomogen.

Das Sterblichkeitsrisiko innerhalb des US-Geschäftsportefeuilles verlief im Berichtsjahr äußerst durchwachsen. Während ein im ersten Quartal 2011 neu akquirierter großer Geschäftsblock unsere Erwartungen übertraf, lagen andere Geschäftsteile unter unseren Ergebniserwartungen (unter anderem aufgrund temporär erhöhter Selbstmordraten).

Das australische Invaliditätsrentengeschäft lag im Berichtsjahr abermals unter unserer Erwartung, sodass eine Nachreservierung im mittleren zweistelligen Millionen-Euro-Bereich notwendig war.

Im Übrigen waren unsere Schadenerfahrungen in Großbritannien, Deutschland, Skandinavien und Frankreich weiterhin ausgesprochen erfreulich. Unsere Ergebniserwartungen haben sich realisiert, teilweise wurden sie sogar übertroffen. In den Schwellenmärkten Asien, Afrika und Lateinamerika waren die Schadenverläufe ebenfalls unverändert günstig.

Der Kapitalmarkt wurde im Berichtsjahr erheblich von den Bewertungen der Ratingagenturen beeinflusst. Die Bonität einzelner Länder, darunter sogar die der USA, wurde herabgestuft und die Bonität anderer wurde mit einem negativen Ausblick versehen, sodass eine Herabstufung durchaus möglich erscheint.

Vor diesem Hintergrund ist es erfreulich, dass unsere Zedenten durchweg über ausgezeichnete Ratings verfügen. Dies impliziert eine gute Bonität sowie eine sichere Finanzlage, weshalb unser zedentenbezogenes Kreditrisiko, welches wir überwiegend im Geschäftsfeld Financial Solutions tragen, im Berichtsjahr keine Auffälligkeiten zeigte. Das Risiko der Bestandsfestigkeit verlief im Berichtsjahr ebenfalls unauffällig und lag im Rahmen unserer Erwartungen.

Bei der Anlage unserer selbstverwalteten Kapitalanlagen berücksichtigen wir die Anforderungen eines angemessenen Währungs- und Durations-Matchings sowie Asset-Liability-Managements; darüber hinaus sind Bonität und Diversifikation für uns von besonderer Bedeutung. Trotz unserer konservativen Anlagepolitik haben die Turbulenzen an den Finanzmärkten auch unser Investmentergebnis beeinträchtigt. Im US-amerikanischen Rückversicherungsmarkt tragen wir für bei Zedenten hinterlegten Depots zur Bedeckung von Deckungsrückstellungen aufgrund der vorgeschriebenen „Mark-to-Market“-Bewertung das Investmentrisiko, vgl. hierzu Kapitel 7.1 „Derivative Finanzinstrumente“, Seite 193. Daher kann es teilweise zu starken jährlichen Schwankungen der Rückstellungen kommen. Ausweitungen des Risikoaufschlags bei Wertpapieren wirken sich direkt in unserer Ertragsrechnung unter der Position „unrealisierte Gewinne/Verluste auf Kapitalanlagen“ aus. Im Berichtsjahr fiel hier ein Bewertungsverlust im mittleren zweistelligen Millionen-Euro-Bereich an. Diese Bewertungsverluste werden bei planmäßigem Verlauf bis zur Fälligkeit der Wertpapiere wieder vollständig aufgeholt, sofern es nicht zu Ausfällen bei den Schuldnern der Wertpapiere kommt.

Die von uns bei unseren Zedenten außerhalb der USA deponierten Wertpapiere hingegen beinhalten zumeist kein Investmentrisiko, da bei Verträgen dieser Art für den Rückversicherer normalerweise eine feste Verzinsung vertraglich vereinbart ist – die uns vom Erstversicherer garantiert wird – unabhängig von der tatsächlichen Entwicklung des Marktzinses.

Das Währungskursrisiko ist für uns als international agierendem Personen-Rückversicherer von wesentlicher Bedeutung. Unsere Verträge mit Erstversicherungsunternehmen zeichnen wir überwiegend in der jeweiligen Landeswährung und stellen die erforderlichen Reserven ebenfalls in den spezifischen Währungen. Da die kongruente Bedeckung nicht in jeder Position vollständig möglich ist, haben Schwankungen der Wechselkurse einen Einfluss auf die Gewinn- und Verlustrechnung. Im Berichtsjahr wirkte sich insbesondere die Abwertung des US-Dollar negativ in unserem Ergebnis aus.

Insgesamt konnten wir ein Kapitalanlageergebnis von 512,6 Mio. EUR (508,2 Mio. EUR) ausweisen. Hiervon entfallen 188,3 Mio. EUR (204,1 Mio. EUR) auf unsere selbstverwalteten Kapitalanlagen und 324,3 Mio. EUR (304,2 Mio. EUR) auf die bei Kunden hinterlegten Depots.

Besonderes Augenmerk legen wir traditionell auf die Effizienz unseres Geschäftsmodells. Unsere Verwaltungskosten beliefen sich für das Berichtsjahr auf 130,6 Mio. EUR (118,7 Mio. EUR), was einem Anteil von 2,5 % an unserer Bruttoprämie entspricht. Diese, verglichen mit unseren Hauptwettbewerbern, außerordentlich niedrige Verwaltungskostenquote erreichen wir durch unsere schlanken Prozesse, die Delegation von Verantwortlichkeiten auf alle Ebenen sowie die Konzentration auf die für uns relevanten Kundengruppen im Zusammenhang mit unserer Customer-Relationship-Management-Strategie.

Das operative Ergebnis (EBIT) betrug im Berichtsjahr 217,6 Mio. EUR (284,4 Mio. EUR). Die EBIT-Rendite blieb mit 4,5 % etwas hinter unseren Erwartungen zurück.

Die Segmente Financial Solutions und Bancassurance zeigten erneut eine hervorragende Ergebnisrendite. Auch die Säule der multinationalen Versicherer hat im Berichtsjahr mit einer guten EBIT-Rendite unser Gesamtergebnis positiv beeinflusst, wohingegen die Ertragskraft der neuen Märkte durch eine sehr konservative Reservierungspolitik des Langlebigkeitsrisikos beeinträchtigt wurde. Für die Zukunft erwarten wir aus dieser strategischen Säule jedoch einen wesentlichen Beitrag zu unserem Konzernergebnis.

Das Ergebnis der Personen-Rückversicherung blieb im Berichtsjahr trotz des insgesamt positiven versicherungstechnischen Geschäftsverlaufs wegen der schwierigen Situation an den internationalen Kapitalmärkten leicht hinter unseren Erwartungen zurück. Bei einer durchschnittlichen Steuerquote von 14,1 % und der Berücksichtigung von Minderheitsanteilen ergibt sich für die Personen-Rückversicherung ein Konzernergebnis von 182,3 Mio. EUR (219,6 Mio. EUR). Dies entspricht einem Gewinn je Aktie von 1,51 EUR (1,82 EUR).

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