Versicherungsbranche
Nachdem die internationale Versicherungswirtschaft sich in den vergangenen Jahren der Krise stabil behaupten konnte, wird sie auch 2012 in dem volatilen Umfeld einen wichtigen Beitrag zur Stabilität der Wirtschaft leisten. Weltweit sollte die Versicherungsindustrie ihre Rolle in Wirtschaft und Gesellschaft behaupten können. Versicherungsunternehmen agieren auf dem Gebiet der Schadenbegrenzung, Schadenverhütung und Risikostreuung und unterstützen so die wirtschaftliche Entwicklung. Sie verteilen Risiken nicht nur auf mehrere Akteure, sondern gestalten auch Märkte und wirken als Beschleuniger für Finanzierung und Investitionen. Für die deutsche Versicherungsbranche rechnet der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft e. V. (GDV) insgesamt mit einem leichten Plus an Prämieneinnahmen, vorausgesetzt, die gesamtwirtschaftlichen Rahmenbedingungen trüben sich nicht zu sehr ein.
Die Versicherungswirtschaft in Deutschland wächst im weltweiten Vergleich eher unterdurchschnittlich. In der Schaden- und Unfallversicherung dürften Veränderungen im Marktzyklus die Prämienentwicklung begünstigen. Auch das Konzept der privaten Eigenvorsorge wird stärker in den Vordergrund treten und sich damit positiv auf das Wachstum der Lebens- und Krankenversicherung auswirken – nicht nur in Deutschland, sondern auch in vielen anderen Industrieländern.
Die Vorbereitung auf Solvency II, das die Einführung einer europäischen Versicherungsaufsicht und eines risikobasierten Solvenzsystems vorsieht, schafft Anreize zu einer weiteren Professionalisierung des Risikomanagements. Ferner sorgt Solvency II für zusätzliche Stabilität sowie eine erhöhte Wettbewerbsfähigkeit der Industrie, was letztlich den Versicherungsnehmern zugutekommt. Für Rückversicherer bieten sich mit der Einführung von Solvency II neue Geschäftschancen, da es sowohl das Angebot als auch die Nachfrage von Versicherungsschutz begünstigen wird.