In diesem Posten werden die inländischen Ertragsteuern, die vergleichbaren Ertragsteuern der ausländischen Tochtergesellschaften sowie die latenten Steuern nach IAS 12 „Income Taxes“ ausgewiesen.

Zum grundsätzlichen Vorgehen hinsichtlich Ansatz und Bewertung der latenten Steuern verweisen wir auf die Ausführungen im Kapitel 3.2 „Zusammenfassung wesentlicher Bilanzierungs- und Bewertungsgrundsätze“.

Mit Wirkung zum 1. Januar 2016 wurde die Anhebung des Gewerbesteuerhebesatzes der Stadt Hannover von 460,0 % auf 480,0 % beschlossen.

Für die Berechnung der latenten Steuern der wesentlichen inländischen Gesellschaften wird daher ein Steuersatz von 32,63 % (aufgerundet 32,7 %; Vorjahr: 31,93 %, aufgerundet 32,0 %) zugrunde gelegt. Er ergibt sich aus dem Körperschaftsteuersatz von unverändert 15,0 %, dem Solidaritätszuschlag von unverändert 5,5 % und einem Gewerbesteuersatz von 16,8 % (16,1 %). Bei den ausländischen Gesellschaften wurden für die Berechnung der latenten Steuern die jeweils länderspezifischen Steuersätze verwendet.

Steuerrelevante Buchungen auf Konzernebene erfolgen grundsätzlich unter Ansatz des Konzernsteuersatzes, sofern sie nicht einzelnen Gesellschaften zuzuordnen sind.

Passive latente Steuern auf Gewinnausschüttungen wesentlicher verbundener Unternehmen werden im Jahr der Vereinnahmung gebildet.

Zusammensetzung der Ertragsteuern

Die tatsächlichen und die latenten Ertragsteuern setzen sich wie folgt zusammen:

Ertragsteuern
in TEUR20152014
Tatsächliche Steuern für das Berichtsjahr261.328283.911
Periodenfremde tatsächliche Steuern16.620-16.190
Latente Steuern aufgrund temporärer Unterschiede186.57952.937
Latente Steuern aus Verlustvorträgen-24.905-1.288
Veränderung latenter Steuern aufgrund von Steuersatzänderungen21.548
Wertberichtigungen auf latente Steuern-4.963-13.807
Gesamt456.207305.563
Aufteilung des ausgewiesenen Steueraufwands/-ertrags auf In- und Ausland  
in TEUR20152014
Laufende Steuern
Inland195.884182.541
Ausland82.06485.181
Latente Steuern
Inland186.89853.289
Ausland-8.639-15.448
Gesamt456.207305.563

In der folgenden Tabelle werden die aktiven und passiven latenten Steuern auf die Bilanzpositionen aufgeteilt, aus denen sie resultieren.

Latente Steuerforderungen und -verbindlichkeiten aller Konzerngesellschaften
in TEUR20152014
Aktive
Steuerliche Verlustvorträge118.37994.401
Rückstellungen für noch nicht abgewickelte Versicherungsfälle465.568210.604
Deckungsrückstellung156.98679.596
Sonstige versicherungstechnische / nicht - technische Rückstellungen616.979380.690
Depotforderungen553.500620.013
Abgegrenzte Abschlusskosten41.90744.298
Abrechnungsforderungen/- verbindlichkeiten68.10278.881
Bewertungsunterschiede aus Kapitalanlagen84.55131.308
Depots aus Finanzierungsgeschäften9.656754
Sonstige Bewertungsunterschiede41.68038.410
Wertberichtigungen1-45.352-51.544
Gesamt2.111.9561.527.411
Passive
Rückstellungen für noch nicht abgewickelte Versicherungsfälle388.35045.563
Deckungsrückstellung124.232100.324
Sonstige versicherungstechnische/nicht-technische Rückstellungen176.491482.658
Schwankungsrückstellung1.214.3951.114.641
Depotverbindlichkeiten891.975476.105
Abgegrenzte Abschlusskosten232.798218.590
Abrechnungsforderungen/- verbindlichkeiten143.235109.280
Bewertungsunterschiede aus Kapitalanlagen316.775401.707
Bestandswert erworbener Versicherungsbestände (PVFP)9.78310.299
Sonstige Bewertungsunterschiede113.14449.912
Gesamt3.611.1783.009.079
Latente Steuerverbindlichkeiten1.499.2221.481.668

In der obigen Tabelle sind die latenten Steuerforderungen und -verbindlichkeiten unsaldiert dargestellt. Nach entsprechender Saldierung werden die aktiven und passiven latenten Steuern in der Bilanz wie folgt ausgewiesen:

Saldierung der latenten Steuerforderungen und -verbindlichkeiten
in TEUR20152014
Aktive latente Steuern433.500393.923
Passive latente Steuern1.932.7221.875.591
Latente Steuerverbindlichkeiten1.499.2221.481.668

Aufgrund der im Geschäftsjahr direkt im Eigenkapital erfassten unrealisierten Gewinne aus Kapitalanlagen sowie aus der Währungsumrechnung wurde ebenso direkt im Eigenkapital tatsächlicher und latenter Steuerertrag, einschließlich der auf nicht beherrschende Gesellschafter entfallenden Beträge, in Höhe von 142,8 Mio. EUR (258,2 Mio. EUR Steueraufwand) ausgewiesen.

In der nachfolgenden Tabelle wird der erwartete Steueraufwand auf den in der Gewinn- und Verlustrechnung ausgewiesenen tatsächlichen Steueraufwand übergeleitet. Zur Berechnung des erwarteten Konzernsteueraufwands wird das Vorsteuerergebnis mit dem Konzernsteuersatz multipliziert.

Überleitung vom erwarteten zum ausgewiesenen Steueraufwand
in TEUR20152014
Ergebnis vor Einkommen- und Ertragsteuern1.670.9201.370.670
Konzernsteuersatz32 %32 %
Erwarteter Steueraufwand534.694438.614
Veränderung der Steuersätze21.548
Steuersatzdifferenzen Tochterunternehmen-120.541-90.919
Nicht abzugsfähige Aufwendungen66.90254.025
Steuerfreie Erträge-39.216-52.854
Aperiodischer Steueraufwand/-ertrag16.117-34.269
Wertberichtigungen auf latente Steuern/Verlustvorträge-4.963-13.807
Gewerbesteuerliche Modifikationen-24.597-660
Sonstige6.2635.433
Ausgewiesener Steueraufwand456.207305.563

Der Steueraufwand des Geschäftsjahres stieg gegenüber dem Vorjahr um 150,6 Mio. EUR auf 456,2 Mio. EUR (305,6 Mio. EUR). Der Anstieg ist im Wesentlichen auf den deutlichen Anstieg des Vorsteuerergebnisses gegenüber dem Vorjahr zurückzuführen. Weiterhin führte die Erhöhung des Gewerbesteuerhebesatzes der Stadt Hannover zu einer Erhöhung des latenten Steueraufwandes.

Die effektive Steuerquote beträgt 27,3 % (22,3 %).

Zeitliche Nutzbarkeit nicht aktivierter Verlustvorträge

Zum Bilanzstichtag bestehen nicht genutzte steuerliche Verlustvorträge und Steuergutschriften in Höhe von 455,4 Mio. EUR (352,8 Mio. EUR). Von diesen wurden unter Berücksichtigung lokaler Steuersätze 164,4 Mio. EUR (183,1 Mio. EUR) nicht aktiviert, da ihre Realisierung nicht mit ausreichender Sicherheit gewährleistet ist.

Auf passive, zu versteuernde temporäre Differenzen in Höhe von 57,5 Mio. EUR (52,3 Mio. EUR sowie aktive Differenzen 135,0 Mio. EUR) im Zusammenhang mit Anteilen an Konzerngesellschaften wurden keine latenten Steuern gebildet, da der Hannover Rück-Konzern deren Umkehrung steuern kann und sie sich nicht in absehbarer Zeit umkehren werden.

Die nutzbaren, aber nicht aktivierten Verlustvorträge verfallen wie folgt:

Ablauf der nicht aktivierten Verlustvorträge und temporären Differenzen
in TEURein bis fünf
Jahre
sechs bis
zehn Jahre
> zehn JahreUnbegrenztGesamt
Temporäre Differenzen3.2373.237
Verlustvorträge161.167161.167
Gesamt164.404164.404
 

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