Leifheit-Konzern Jahresfinanzbericht 2012 35 An die Aktionäre Finanzinformationen Weitere Informationen Weltkonjunktur im Griff der Euro- und Schuldenkrise Die Weltwirtschaft zeigte sich 2012 deutlich schwächer als noch im Vorjahr. Das Wachstum des Welt-Bruttoinlands- produkts ging laut Internationalem Währungsfonds auf 3,2 Prozent (2011: 3,9 Prozent) zurück. Betroffen waren vor allem die Industrieländer. Deren Wachstum sank um 0,3 Prozentpunkte und erreichte nur noch 1,3 Prozent. Die Wachstumsrate der Entwicklungsländer ging zurück und erreichte im Jahr 2012 nur noch 5,1 Prozent nach 6,3 Prozent in 2011. Euroraum driftet in die Rezession Die Euro- und Schuldenkrise war auch 2012 einer der wesentlichen Einflussfaktoren für die Entwicklung der Konjunktur innerhalb der Eurozone. Die Verschärfung der Lage Ende des ersten Quartals, gerade in den süd europäischen Ländern Griechenland, Spanien und Italien, wirkte sich entsprechend negativ aus und führte zu einer Rezession im Euroraum. Das Wirtschaftswachstum ging auf Gesamtjahressicht von 1,4 Prozent im Jahr 2011 auf ein Negativwachstum von -0,4 Prozent zurück. Die wirtschaftliche Abkühlung in China setzte sich auch im Berichtsjahr fort. Das Bruttoinlandsprodukt ging zurück und erreichte nur noch 7,8 Prozent (2011: 9,3 Prozent). Trotzdem zeigten sich die Entwicklungsländer in Summe, dank der zum Teil hohen Wachstumsraten, einmal mehr als stabilisierend für die Weltkonjunktur. In den USA stieg die Wirtschaftsleistung 2012 um 0,5 Pro- zentpunkte auf 2,3 Prozent. Grund hierfür war die verbesser- te Situation auf dem Arbeitsmarkt. Allerdings verursachten die Konsolidierungszwänge der Regierung – gerade zum Ende des Jahres – Verunsicherung bei den Konsumenten. In Verbindung mit den gesamtwirtschaftlichen Entwick lungen in Europa konnte sich auch Deutschland dem negativen Trend nicht entziehen. Das Wirtschaftswachs- tum der Bundesrepublik sank deutlich von 3,1 Prozent im Jahr 2011 auf 0,9 Prozent im Berichtsjahr. Rohstoffpreise mit deutlichen Schwankungen Die durchschnittlichen Rohstoffpreise waren nach Angaben des Hamburgischen WeltWirtschaftsInstituts (HWWI) 2012 sehr volatil. So sank der HWWI-Index der Weltmarktpreise für Rohstoffe bis Mitte des Jahres deutlich, um innerhalb der zweiten Jahreshälfte wieder merklich anzuziehen. Konsumklima zeigt leichten Abwärtstrend Ein stabiles Konsumklima gilt als wichtige Stütze der deut- schen Wirtschaft und Indikator für die Entwicklung der Haushaltsindustrie. Die Konsumneigung hielt sich zwar laut dem Konsumforschungsinstitut GfK auch 2012 insgesamt auf einem guten Niveau, jedoch hinterließ auch hier die Euro- und Schuldenkrise ihre Spuren und die Verbraucher in Deutschland zeigten sich im Berichtsjahr zunehmend verunsichert. Der deutsche Einzelhandel zeigte laut Bran- chenverband im Jahr 2012 mit einem realen Zuwachs von 1,9 Prozent ein wesentlich geringeres Wachstum als in den letzten zwei Jahren, in denen die Wachstumsrate deutlich über zwei Prozent gelegen hatte. Insbesondere das Weihnachtsgeschäft verlief mit einem Umsatzrückgang um 2,0 Prozent im Vergleich zum Monat November wenig erfreulich. In der für Leifheit relevanten Non-Food-Sparte lagen die Umsätze ebenfalls unter dem Niveau des Vor- jahres. In den südeuropäischen Ländern – vor allem in Spanien und Italien – kühlte die Konsumentwicklung mit einem Rückgang von 1,7 und 1,4 Prozent spürbar ab. Positiv entwickelte sich dagegen das Konsumklima in Russland mit einer Steigerung von 4,1 Prozent. Auch in China wurde mit einem Plus von 8,6 Prozent deutlich mehr konsumiert als noch im Vorjahr. In fast allen wichtigen Wirtschaftsregionen weltweit war 2012 ein rückläufiges Wirt- schaftswachstum zu beobachten. Neben den Ländern der Europäischen Union betraf dies auch die BRIC-Staaten. Beeinflusst hiervon gingen die Rohstoffpreise sowie das Konsumklima – insbesondere in den europäischen Ländern – zurück. Wirtschaftliches Umfeld + 3,2 % globales Wirtschafts- wachstum - 0,4 % Rückgang der Wirtschaftsleistung im Euroraum 28 Geschäftstätigkeit und Organisationsstruktur 35 Wirtschaftliches Umfeld 36 Vermögens-, Finanz- und Ertragslage