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Leifheit Jahresfinanzbericht 2014

INTERVIEW mit den Vorständen Thomas Radke und Dr. Claus-O. Zacharias Herr Radke, wie bewerten Sie Ihr erstes vollstän­ diges Geschäftsjahr als Vorstandsvorsitzender der ­Leifheit AG? THOMAS RADKE Es war ein sehr anspruchsvolles Jahr – gerade wenn ich auf die Entwicklung in den Ländern schaue. Die Konjunktur in den einzelnen europäischen Staaten hat sich teilweise völlig gegensätzlich entwi­ ckelt, und das hat sich in unserem Umsatz widerge­ spiegelt. Wir verzeichneten eine hohe Dynamik in Ost­ europa mit Polen, Tschechien und der Slowakei. Aber gleichzeitig mussten wir aufgrund der politischen Lage deutliche Rückschläge in der ­Ukraine und in Russland hinnehmen. Spanien und Italien zeigten erfreuliche Im­ pulse, während in Frankreich die Wirtschaft schwächelt. In Deutschland sind wir weiterhin gut unterwegs. Ein Umsatzwachstum bei dieser Gesamtlage zu erreichen war deshalb auch nicht selbstverständlich. Wie haben sich die Konzernsegmente entwickelt? THOMAS RADKE Wir sind im für uns wichtigen Marken­ geschäft wie geplant deutlich gewachsen. Unser Ziel hieß „Fokus auf Marke und Marge“, und das wurde kon­ sequent umgesetzt. Unsere Point of Sale-Kommunika­ tion, das E-Commerce-Geschäft, Produkt­innovationen und die intensivierte Vertriebsarbeit auf Länderebene waren wichtige Faktoren für den Zuwachs. Das Volu­ mengeschäft haben wir unter strengen Profitabilitäts­ gesichtspunkten geführt, was erwartungsgemäß zu niedrigeren Umsätzen führte. Hinzu kam die teilweise Auslistung bei einem französischen Großkunden, die sich in diesem deutlich kleineren Konzernsegment bemerkbar machte. Inzwischen haben wir aber einen anderen bedeutenden Händler von uns überzeugt, sodass wir diesen konkreten Umsatzausfall spätestens 2016 wieder kompensiert haben dürften. Und wie war das Jahr für Sie persönlich? THOMAS RADKE Ich habe in diesem Jahr viele positive Eindrücke vom Unternehmen Leifheit gewonnen und engagierte Mitarbeiter kennen lernen dürfen. Es macht Spaß, hier zu sein. Aber im Konzern und seinen Marken steckt deutlich mehr Potenzial, als aktuell herausgeholt wird, und deshalb war es wichtig, dass wir uns inten­ siv mit der strategischen Ausrichtung des Konzerns befasst haben. Herr Dr. Zacharias, ein Umsatz von rund 221 Mio € und das operative Ergebnis bei über 21 Mio €. Sind Sie mit den Zahlen des Geschäftsjahres 2014 zufrieden? DR. CLAUS-O. ZACHARIAS Ja, das sind wir. Wir ­haben die Prognose vom Jahresbeginn 2014 mit einem Umsatzwachstum von 0,5 Prozent erfüllt und beim operativen Ergebnis sogar deutlich übertroffen. Zwar sind im EBIT von 21,5 Mio € etwa 5 Mio € positive Währungseffekte durch den starken US-Dollar enthal­ ten. Aber selbst wenn man diese herausrechnet, sind wir mit dem Ergebnis sehr zufrieden. Mittelfristig geht unser Kurs in Richtung 8 Prozent EBIT-Marge – hier sind wir auf einem guten Weg. Zudem hat sich an den bilanziellen Rahmendaten im Jahr 2014 nichts Gravie­ rendes verändert: Leifheit steht ohne Bankschulden auf einem grundsoliden finanziellen Fundament und mit der nochmals gestiegenen Liquidität haben wir großen strategischen Handlungsspielraum, auch im Hinblick auf mögliche Akquisitionen. Sie sprechen es an, Leifheit ist schon seit längerem auf der Suche nach einem Akquisitionsziel. DR. CLAUS-O. ZACHARIAS Richtig, und wir stehen zu unserer Aussage, dass wir auch extern wachsen wollen. Wir sondieren vor allem den europäischen Markt aktiv und es gibt viele Unternehmen, die wir uns bereits näher angeschaut haben. Aber wir haben klare Vorstellungen und keinen zeitlichen Druck. Folglich spekulieren wir auch nicht darüber, wann wir einen Erfolg vermelden können. Der Konzernausblick für 2015 sieht ein leichtes Wachs­ tum vor. Hat der Konzern in der jetzigen Aufstellung und ohne Akquisition kein größeres Wachstums­potenzial mehr? THOMAS RADKE Dass wir im laufenden Geschäftsjahr nur einen leichten Anstieg des Konzernumsatzes er­ warten, heißt es ja nicht, dass Leifheit kein Potenzial mehr hat, aus eigener Stärke heraus zu wachsen. Ganz im Gegenteil. Wir haben mit unserer neuen Strategie ­„Leifheit 2020“ festgelegt, wo wir in Zukunft wachsen werden und wie wir dies erreichen. Dabei ist eine wich­ tige ­Erkenntnis, dass noch sehr viel Potenzial in den Marken Leifheit und Soehnle steckt, und das werden 7

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